Die Landespolizei in Deutsch Südwestafrika: Kulturen alltäglicher Gewalt im kolonialen Kontext

16. 03. 2022 | 11.30 Uhr - 12.30 Uhr

Bildquelle: Franz Joseph von Bülow, Patrouille der Landespolizei, 1891-1893. Bildarchiv der Deutschen Kolonialgesellschaft, Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Foto Nr. 013-2169-02.

 

Wenn nach dem Wesen des Kolonialismus gefragt wird, wird häufig nach der Gewalt gefragt, die notwendig war, um koloniale Herrschaft zu etablieren und aufrechtzuerhalten. Leider verharren viele dieser Überlegungen bei dem Wieviel an Gewalt, und sprechen zudem fast ausschließlich von kriegerischer oder Massengewalt. Solche Diskussionen über das Maß an Gewalt werden der Komplexität der kolonialen Situation und der dort ebenfalls stattgefundenen Alltagsgewalt nicht gerecht.
Der Vortrag stellt die Praktiken der Männer der sogenannten Landespolizei im post-genozidalen Deutsch Südwestafrika (heutiges Namibia) am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts vor. Dabei nimmt er vor allem die Kulturen polizeilichen Gewalthandelns, das Teil des Tagesgeschäfts dieser deutschen und afrikanischen Männer war, in den Blick.

 

Anmeldung

 


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Dr. Marie Muschalek ist Autorin des Buchs "Violence as Usual. Policing and the Colonial State in German Southwest Africa" (Ithaca, NY: Cornell University Press 2019) und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wissensgeschichte der Universität Konstanz.

 

 

Veranstalter:
Prof Dr. Isabelle Deflers, Dr. Anke Fischer-Kattner
Ausrichtung:
Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit
Ort:
online (Zoom)
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