Kritische Situationen mit Notlandesystemen: MOREALIS

16 August 2021

Die Professur für Luftfahrttechnik, Prof. Peter Stütz und die Professur für Flugmechanik und Flugführung, Prof. Axel Schulte, haben gemeinsam im LuFo-Programm das Projekt "MOREALIS: Landefeldauswahl & Hinderniserkennung sowie kognitive Zustandsabschätzung & Interventionsmanagement (Anteil LFT)" eingeworben.

Laufzeit: 01.06.2021 bis 31.05.2025
Förderer: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) - Luftfahrtforschungsprogramm VI (LuFo VI-1)


Bisherige Rettungssysteme wie Fallschirme können zu strukturellen Beschädigungen am Fluggerät oder zu Schäden bei Dritten führen. Dank innovativer Sensoren, integrierter Autopiloten und den Methoden der künstlichen Intelligenz wären jedoch auch alternative Notlandesysteme denkbar.
Kritische Situationen könnten durch die kontinuierliche Diagnose und Beurteilung der medizinischen und kognitiven Fähigkeiten des Piloten einerseits, sowie durch die funktionale Prüfung der Integrität des Fluggerätes andererseits automatisch erkannt und im Sinne einer einzuleitenden Notlandung bewertet werden. Eine gegebenenfalls notwendige Notlandung soll hierbei selbstständig durchgeführt werden.
Voraussetzungen hierfür sind die computergestützte Auswahl potentieller Landefelder vor dem Flug, die Erkennung von Hindernissen während der Notlandung sowie eine intelligente Flugbahnplanung und Flugregelung (unter Berücksichtigung des Flugdynamikmodells, der Umgebung und der Randbedingungen zu einer sicheren Notlandung) des Notabstiegs. Das Projekt MOREALIS möchte genau hier ansetzen.

Die UniBw M bearbeitet dabei folgende funktionale Bereiche:
• Beurteilung mentaler Pilotenzustand, Interventionsentscheidung und intelligente Flugbahnplanung
• Landefeldauswahl, Sensoreinsatzautomatisierung und adaptive Datenauswertung


Bild: © gettyimages / MatusDuda