Integrative Modelling of the Spread of Serious Infectious Diseases

22 September 2022

Prof. Christian Schaum und Prof. Steffen Krause, Institut für Wasserwesen, haben im Rahmen des Forschungszentrums RISK das Projekt INSIde eingeworben.

Laufzeit: 01.05.2022 bis 30.04.2025
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)


Krisen im Bereich der öffentlichen Gesundheit wie z. B. eine Pandemie, erfordern ein entschiedenes politisches Handeln. Die Regierungen können eine Reihe von nicht-pharmazeutischen Maßnahmen unterschiedlicher Intensität ergreifen, die von der freiwilligen sozialen Distanzierung von Einzelpersonen bis zur obligatorischen Abschaltung des Landes reichen. Diese nicht-pharmazeutischen Maßnahmen (NPM) beeinflussen die Ausbreitung von Krankheiten und können eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern.
Die bevölkerungsbezogene Modellierung der Ausbreitung von Infektionen hat sich als unverzichtbar für die Entscheidungsfindung erwiesen. Die Erkenntnisse und Prognosen, die die bestehenden Modelle liefern, sind jedoch zwangsläufig durch ihre Auflösung und die Daten, auf denen sie beruhen, begrenzt. Außerdem werden durch die Konzentration auf einzelne Krankheitserreger indirekte Wechselwirkungen und Kreuzimmunität außer Acht gelassen. Um diese Probleme anzugehen, wird das interdisziplinäre Projekt INSIDe verfeinerte Modelle und Datenintegrationsstrategien entwickeln, die eine integrative räumlich-zeitliche Modellierung der Ausbreitung mehrerer Krankheiten auf verschiedenen Auflösungsebenen ermöglichen. Im Gegensatz zu bestehenden Ansätzen werden wir auch räumlich verteilte Abwasserproben verwenden, die nachweislich als Frühindikator für den Anstieg der gemeldeten Infektionen und Krankenhausaufenthalte dienen.


Bild: © gettyimages/dKosig