Die virtuelle Interaktion in kulturell diversen Kollaborationsformen erfordert spezifische Fähigkeiten von den Mitarbeitern, insbesondere in wissensintensiven Unternehmen. In diesem Umfeld hängt ein erfolgreicher Wissensaustausch nicht nur von der Qualität der zur Verfügung stehenden Technologien ab, sondern auch vom Vermögen des einzelnen Professionals, diese Technologien mit all ihren Möglichkeiten für die fachlichen Arbeitsaufgaben nutzen zu können. Zudem ist es bei der Zusammenarbeit mit Professionals verschiedener Nationalitäten erforderlich, aufgrund der kulturbedingt unterschiedlichen Umgangsformen ein interkulturelles „Fingerspitzengefühl“ zu besitzen und einsetzen zu können.

Ziel des Forschungsprojektes: Der Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Wirkung der virtuellen und interkulturellen Fähigkeiten sowie der Persönlichkeitseigenschaften von Professionals auf ihre Bereitschaft zum Wissensaustausch im virtuellen interkulturellen Arbeitsumfeld zu untersuchen. Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen für Theorie und Praxis abgeleitet.

Theoretischer Hintergrund: Aus dem wissenschaftlichen Diskurs lassen sich drei Kategorien relevanter Fähigkeiten von Menschen identifizieren, die das Verhalten beim Austausch von Wissen in virtuellen interkulturellen Situationen beeinflussen: Individuelle virtuelle Kompetenz (Wang & Haggerty 2009), interkulturelle Intelligenz (Earley & Ang 2003) und bestimmte Persönlichkeitseigenschaften (Costa & McCrae 1992). Diese Konstrukte werden im Hinblick auf die Bereitschaft zum Wissensaustausch in einem Strukturgleichungsmodell formuliert und die Ursache-Wirkungszusammenhänge analysiert.

Methode: Es wird eine quantitative Forschungsmethode gewählt. Auf Basis der Theorie wird ein Strukturgleichungsmodell erarbeitet, das mit Hilfe des varianzbasierten PLS-Ansatzes überprüft wird. Zudem wird die online durchgeführte Befragung deskriptiv ausgewertet.

Kontakt: Sabine Hofinger