Zwischen Kirche, Bundeswehr und Wissenschaft

15 März 2024

Drei Tage lang bekommt der evangelischen Militärbischof Dr. Felmberg Einblicke in das religiöse Campusleben und die akademischen Fakultäten.

Militärdekan Jochen Bernhardt hieß den evangelischen Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg vom 11. bis 13. März 2024 auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München (UniBw M) willkommen. Begleitet wurde der Militärbischof von dem Leitenden Militärdekan Ralf Zielinski, seinem Persönlichen Referenten Regierungsdirektor Thorsten Kirschner und Oberkirchenrat Markus Bräuer, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD).

Militärbischof Dr. Felmberg, zu dessen Aufgaben unter anderem die Einführung der Geistlichen in ihr Amt, die kirchliche Dienstaufsicht, Ausbildung und die regelmäßigen Treffen der Geistlichen gehören, empfand den Besuch an der UniBw M als sehr aufschlussreich: „In den letzten Tagen habe ich interessierte Studierende erlebt, die ihre Prüfungsphase ernst nehmen, und engagierte Lehrende und Verantwortliche für den akademischen und militärischen Bereich, die sich auf beeindruckende Weise für die Studierenden einsetzen. Ich danke Militärdekan Bernhardt und seinem Pfarrhelfer sowie den katholischen Kollegen für ihre zugewandte Arbeit."

Für Militärdekan Bernhardt war der Besuch des evangelischen Militärbischofs und seiner Begleiter ein echtes Highlight: „Er hat die Soldatinnen und Soldaten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule, die Ausbildungsgänge, Forschungsschwerpunkte und Herausforderungen sehr aufmerksam, intensiv und wertschätzend wahrgenommen. Es war gut, dass er immer wieder nachfragte, wie die Militärseelsorge hier vor Ort unterstützen, Menschen begleiten und zur Wertebildung beitragen kann.“

Einblicke in Ausbildung und Wissenschaft

Das umfangreiche Programm des Militärbischofs gab ihm die Möglichkeit, verschiedene Bereiche der UniBw M kennenzulernen und sich mit Soldatinnen und Soldaten, Professorinnen und Professoren, sowie weiteren wissenschaftlichen Mitarbeitenden auszutauschen. Begegnungen mit der Runde der Spieße und dem Psychosozialen Netzwerk (PSN) waren ebenso Bestandteil der Visitation.

Die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München, Prof. Eva-Maria Kern, lud Dr. Felmberg zu einem persönlichen Gespräch ein und stellte ihm die Besonderheiten der Universität vor. Auch Oberst Matthias Henkelmann, Leiter Studierendenbereich, sowie die Leiter der Fachbereiche empfingen den Militärbischof, erläuterten ihm die Struktur der Offizierausbildung und des Studiums und tauschten sich mit ihm bei einem Kasernenrundgang aus.

Professor Christian Trapp, Professor für Fahrzeugantriebe an der Fakultät Maschinenbau, sowie Prof. Silja Hoffmann stellten dem Militärbischof das dtec.bw1-Projekt MORE vor. Hier schloss sich ein Besuch inklusive Rundfahrt auf der Panzerstrecke mit Prof. Frank Faßbender (Professur für Kraftfahrzeugtechnik) an.

Die akademische und fliegerpraktische Ausbildung im dualen Studiengang „Aeronautical Engineering“ auf dem Ludwig Bölkow Campus (LBC) stellten Prof. Andreas Hupfer (Professur für Luftfahrtantriebe) und die Leitung des Fachbereichs AERO dem Militärbischof vor. Auf dem LBC werden seit 2012 renommierte wissenschaftliche Einrichtungen, Start-ups, Industrieunternehmen und Spin-offs der Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheitstechnologie effizient an einem Standort vernetzt. Die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der UniBw M ist hier mit verschiedenen Aktivitäten vertreten.

Die Zeitenwende, die Herausforderung der gesellschaftlichen Resilienz und die Rolle der Militärseelsorge

In einer Abendveranstaltung im Universitätscasino, zu der die Evangelische Hochschulgemeinde einlud, hielt Prof. Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der UniBw M, einen Vortrag zu dem Thema „Bedingt abwehrbereit? Wie resilient sind wir?“. Militärbischof Dr. Felmberg ergänzte den Vortrag und sprach über die Rolle der Militärseelsorge in der Zeitenwende. Beim Büffet war dann genug Gelegenheit zu intensiven Diskussionen.


Collage aus zwei Bildern. Linkes Bild: im Bildvordergrund sieht man die Köpfe des Publikums, die nach vorne auf das Rednerpult schauen, an dem Prof. Masala steht und spricht. Rechtes Bild: Militärbischof Felmberg steht am Rednerpult und spricht zum Publikum.

Prof. Carlo Masala (Bild links) und Militärbischof Dr. Felmberg (Bild rechts) halten Vorträge im Universitätscasino (© Universität der Bundeswehr München/Plank)


Während des mehrtägigen Besuchs kamen auch die religiösen Veranstaltungen nicht zu kurz: Der katholische Militärdekan Dr. Sylwester Walocha, Pfarrhelfer Robert Jörend und Militärdekan Bernhardt sowie Studierende hatten in mehreren Gesprächsrunden die Gelegenheit, sich mit dem Bischof auszutauschen und so die Hochschulgemeinden der UniBw M mit einzubinden. Gemeinsam feierte man gut besuchte Gottesdienste, einen Evangelischen Standortgottesdienst sowie einen Ökumenischen Gottesdienst mit Segnung im Blick auf die Prüfungssituation.

Mit besonderem Interesse nahm der Bischof und sein Team auch an einem vom Militärdekan gestalteten Lebenskundlichen Unterricht mit den Stammsoldatinnen und Stammsoldaten eines Fachbereichs teil.

Militärdekan Bernhardt bedankt sich bei allen Beteiligten, die bei der Planung und Durchführung tatkräftig unterstützt haben: „Das, was wir hier in der Militärseelsorge an der UniBw M auf allen Ebenen an Support bekommen, ist wunderbar, großartig und überhaupt nicht selbstverständlich! Das berührt mich sehr und ich bin sehr dankbar dafür."


Weitere Informationen zur Militärseelsorge finden Sie auf der Website >


Titelbild (v. l. n. r.): Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg, Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern, Militärdekan Jochen Bernhardt und Leitender Militärdekan Ralf Zielinski tauschen sich während des Besuchs über die Militärseelsorge an der UniBW M aus ( © Universität der Bundeswehr München/Siebold)

 

 

1Das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr – ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.