UNiBw M bei Marsmission der NASA wieder mit an Bord

25 Februar 2021

Bereits zum 4. Mal werden hochsensitive Röntgendetektoren, die Prof. Walter Hansch (Professur für Mikrosystemtechnik) am Institut für Physik in Zusammenarbeit mit der Firma Ketek erforscht und entwickelt hat, bei einer Marsmission der NASA eingesetzt.

Am 18. Februar 2021 meldete die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA die erfolgreiche Landung und Aktivierung ihres Mars-Rovers Perseverance auf dem Mars. Dabei kam auch das Experiment PIXL (Planetary Instrument for X-rax Lithochemistry) zum Einsatz, das für die Analyse der Zusammensetzung von Bodenproben genutzt wird. Für die Röntgenanalyse werden hochsensitive Röntgendetektoren, sogenannte Silicon Drift Detectors (SDD), verwendet, die Prof. Walter Hansch mit seinem Team und der Firma Ketek im institutseigenen Reinraum erforscht und entwickelt hat. Im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs konnten sich diese Detektoren erneut gegen die Konkurrenz durchsetzen. Zuvor wurden sie bereits im Rahmen der Missionen „Spirit und Opportunity“ (beide im Jahr 2003) und „Curiosity“ (2011), eingesetzt.

Neue Komponenten und innovative Veränderungen

Bei allen Missionen zum Mars ging und geht es darum, den Nachbarplaneten besser kennenzulernen. Hierfür werden seit den 1960er Jahren hochkomplexe Experimente in ein bewegliches Fahrzeug integriert, das nach erfolgreicher Landung auf dem Mars aktiviert wird und im Anschluss die Marsoberfläche so lange wie möglich erkundet. Mit dem Mars-Orbiter und -Lander Viking 1 konnte dieses herausfordernde Ziel in den 1970er Jahren zum ersten Mal realisiert werden.

In den vergangenen Jahrzehnten entstanden zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten am Institut für Physik, die zur Verbesserung der Eigenschaften dieser Detektoren beigetragen haben. Vor allem neue Komponenten, neue Prozessschritte und innovative Veränderungen können an der UniBw M wegen der großen Flexibilität gut und schnell erforscht werden. Die Röntgendetektoren kommen nicht nur bei Marsmissionen zum Einsatz, aufgrund des sehr variablen Herstellungsverfahrens werden sie auch für andere Bereiche in der Forschung, Medizin oder mobiler Materialanalyse entwickelt und produziert.

Das Institut für Physik besteht aus drei Professuren, einer Professur für Mikrosystemtechnik, einer Professur für Sensortechnologien sowie einer Professur für Polytronische Systeme. In der Forschung konzentriert es sich auf die Siliziumtechnologie und deckt dabei die Bereiche Materialwissenschaften und Prozesstechnologie bis hin zur Herstellung konventioneller und innovativer Halbleiterbauelemente und deren Einführung in neue Anwendungen und Systeme ab. Das Institut betreibt zwei Reinräume sowie zusätzliche Labore für Analytik und Messtechnik.


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Titelbild: © NASA/JPL-Caltech