„Flagge zeigen für Vielfalt“ – digitaler Diversity-Tag an der UniBw M

20 Mai 2021

Unter dem Motto „Flagge zeigen für Vielfalt“ fand der Deutsche Diversity-Tag am 18. Mai 2021 bundesweit zum neunten Mal statt. Die Uni zeigte in Online-Veranstaltungen ihre Vielfalt.

Initiiert wird der Deutsche Diversity-Tag seit 2013 von der Charta der Vielfalt e.V., daran beteiligen sich bundesweit zahlreiche Unternehmen und Institutionen. Mitmachen können alle – vom Mittelständler über den gemeinnützigen Verein bis zum Großunternehmen.

Der Deutsche Diversity-Tag wird im Rahmen des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Das Bundesministerium der Verteidigung hat 2012 die Charta der Vielfalt unterzeichnet, um sich für mehr Vielfalt am Arbeitsplatz einzusetzen. Die Selbstverpflichtungserklärung umfasst insbesondere die Dimensionen Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft. Führungskräften komme dabei eine besondere Bedeutung zu. An der Universität der Bundeswehr München wurde im Herbst 2017 der Beirat für Chancengerechtigkeit und Diversität ins Leben gerufen. Der ständige Arbeitskreis hat sich zum Ziel gesetzt, ein chancengerechtes und familienfreundliches Arbeitsklima für alle Beschäftigten und Studierenden zu schaffen sowie die Universität als attraktiven Arbeitgeber zu stärken.

In den vergangenen Jahren konnten sich verschiedene Initiativen auf dem Campus präsentieren und über ihre Arbeit informieren. Da es aufgrund der Covid-19-Pandemie keine Präsenzveranstaltung geben konnte, wich das Organisationsteam auf eine digitale Variante aus. Mitarbeitende der Universität waren aufgefordert sich mit Fotos und Statements einzubringen, was Vielfalt für sie bedeutet (s. Titelbild). Begleitend zu diesen Bildern in den Sozialen Medien, die die Vielfalt der Universität nach außen zeigen, fanden drei virtuelle Veranstaltungen der zivilen Gleichstellungsstelle und des Beirats für Chancengerechtigkeit und Diversität für die Universitätsangehörigen statt.

Diversity Management

An der UniBw M zeigt sich Vielfalt in verschiedensten Formen: Ob Geschlecht, Alter, ziviler oder militärischer Hintergrund, Nationalität, Religion, Familie, sexuelle Orientierung, verschiedene Fähigkeiten, Erfahrungen, Charaktereigenschaften und Werte u.v.m. – all diese Aspekte fließen in die Persönlichkeit mit ein und sollten auch im Alltag bei der Arbeit oder im Studium vorurteilsfrei gelebt werden können. „Vielfalt macht das Leben nicht einfacher, sondern bunter und herausfordernder. Dadurch wird es deutlich weniger langweilig, aber eben nicht einfacher.“ Mit dieser Einschätzung begann das Webinar „Die Potenziale von Diversity“ von Ulrich Schübel, dem Mitgründer des Instituts für Diversity Management. Auf Einladung der zivilen Gleichstellungsstelle konnten Mitglieder der Universität ihre eigene Vielfältigkeit in diesem Webinar besser kennenlernen. Das Webinar zeigte, dass gut gemanagte Vielfalt die Teamleistung steigern kann. Diverse Teams verfügen über mehr Ideen zur Problemlösung und über eine Vielfalt an Denkweisen.

Diversity Management hilft die daraus entstanden Chancen zu nutzen. Eine Organisationskultur, in der Vielfalt selbstverständlich gelebt wird, führt dazu, dass alle Beschäftigten ihr Potenzial bestmöglich einbringen. Sie fördert auch die Vielfalt der Ideen oder Produkte, für die das Unternehmen oder die Institution steht.

Familienservicestelle hilft Angehörigen der Universität bei der Vereinbarkeit

Am Vormittag des Diversity-Tages stellte sich die Familienservicestelle der Universität an einem virtuellen Infostand vor. Die Stelle besteht seit 2017 und hält viele Angebote sowohl für zivile als auch militärische Angehörige der Universität bereit. Ob Studierende, wissenschaftliches Personal oder Verwaltungspersonal, die Familienservicestelle unterstützt alle bei Themen wie Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen, Wohnungssuche oder Beratung zur Vereinbarkeit von Studium oder Arbeit mit Kindern. Im Dialogformat konnten sowohl der Leiterin der Familienservicestelle Dr. Kornelia Reischl als auch der zivilen Gleichstellungsbeauftragten der Universität Pamela Koch und ihrer militärischen Kollegin Kathrin Faehndrich Fragen gestellt und Anregungen an sie weitergegeben werden.

Die Familienservicestelle ist innerhalb der Universität mit Anlaufstellen wie dem Sozialteam der Uni, der Kinderkrippe Campusküken sowie der Elterninitiative Sonnenwiese e.V., die einen Kindergarten auf dem Campus betreibt, vernetzt. Durch die Covid-19-Pandemie sind vor allem auch Eltern vor große Herausforderungen gestellt worden, wenn sie zu Hause arbeiten und gleichzeitig die Betreuung ihrer Kinder übernehmen mussten. Zur Entlastung wird derzeit virtuelle Kinderbetreuung durch „KidsCircle“ für Kinder im Alter von 4 - 11 Jahren angeboten. Für 2 Stunden täglich können Kinder von zivilen und militärischen Angehörigen der UniBw M teilnehmen und werden von geschultem Personal virtuell mit Spielen und Aufgaben betreut.

Interkulturelles Training

Das Nachmittagsprogramm wurde von Emerita Prof. Sonja Sackmann und ihrem Team gestaltet. In einem Interkulturellen Training konnten Uniangehörige ihre Kompetenz in der internationalen Zusammenarbeit stärken. An der Universität arbeiten sind aktuell über 200 Personen aus 59 Nationen beschäftigt. Besonders in wissenschaftlichen Teams spielt Internationalität an der UniBw M eine große Rolle.

In einer Simulation wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen aufgeteilt, die zwei unterschiedliche Kulturen repräsentierten. Nachdem sich die Teilnehmenden mit der jeweiligen Kultur - vom Wettbewerb getrieben oder hierarchisch orientiert - vertraut machten, besuchten sie die andere Kultur und lernten hautnah, mit welchen Herausforderungen das Treffen auf eine neue Kultur mit noch unbekannten (Spiel-)Regeln einhergeht. Im Anschluss ließen die Teilnehmenden ihre Erfahrungen gemeinsam Revue passieren. Prof. Sackmann erklärte, dass kulturelle Diversität zu kultureller Komplexität führe und machte auf die kulturelle Vielfalt allein an der UniBw M aufmerksam, seien es die Eigenheiten des akademischen, verwalterischen oder militärischen Bereichs, auch die Fakultäten und Professuren bilden eigene Subkulturen. Sie gab den Tipp, sich erst einmal Zeit zu nehmen, die Vielfalt eines Teams kennenzulernen, die Potenziale jedes Teammitglieds einschätzen zu lernen, um die Vielfalt optimal zu nutzen. Wichtig sei es auch, sich persönlicher möglicher Vorurteile bewusst zu werden. Denn: Komplexität könne nur mit Komplexität gelöst werden.

 

Weitere Informationen zum Beirat finden finden Sie auf seiner Website, Informationen zur Familienservicestelle finden Sie hier >>>

Weitere Informationen zum Verein Charta der Vielfalt e.V. sowie zum 9. Deutschen Diversity-Tag finden Sie unter www.charta-der-vielfalt.de und www.deutscher-diversity-tag.de.


Titelbild: Uniangehörige zeigen was Vielfalt für sie bedeutet – eine Fotoaktion zum Deutschen Diversity-Tag 2021 (© Universität der Bundeswehr München)