Forschung

Eine wichtige Grundlage für die Planung und Gestaltung zukünftiger Verkehrssysteme ist ein vertieftes Verständnis

  • des Mobilitätsverhaltens der Menschen im Verkehrssystem,
  • technologischer Entwicklungen und ihrer Rückkoppelung mit der Infrastruktur sowie
  • erweiterter Bewertungsmethoden und -modelle zur Berücksichtigung der verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit.

 

Eine zentrale Aufgabe der Verkehrsforschung wird es sein,

  • aus einer Vielzahl neuer Technologien die sinnvollsten für das Verkehrssystem zu nutzen.
  • Die Infrastruktur muss an die Veränderungen angepasst werden.
  • Es müssen gleichermaßen Lösungsmöglichkeiten und Modelle für ein an den Nutzer angepasstes Verkehrssystem entwickelt werden.
  • Dabei sind Kosten und Nutzen kritisch zu hinterfragen und zu bewerten.

 

Abgeleitet aus aktuellen Trends und Veränderungen und mit dem Ziel, zukunftsorientierte Forschung zu betreiben, sehen wir die Forschungsschwerpunkte für intelligente, multimodale Verkehrssysteme in den Bereichen:

  • Mensch im Verkehrssystem,
  • Infrastruktur und Technologie,
  • Bewertungsmethoden und Modelle

 

Diese Bereiche bieten vielversprechende Forschungsthemen mit großem Potenzial für wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert. Ebenso ist es wichtig, entsprechende Methoden und Werkzeuge weiterzuentwickeln und zu nutzen, um diese Themenfelder entwickeln zu können.

Laufende Forschungsprojekte und -kooperationen

MORE - MUNICH MOBILITY RESEARCH CAMPUS

Projektlaufzeit: 01.10.2020 bis 31.12.2024

Das Ziel von MORE ist die ganzheitliche Demonstration einer nachhaltigen und umweltschonenden Mobilität der Zukunft auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München. Ausgehend von den Anforderungen der Nutzer der Modellstadt (Studierende, Forscher, Verwaltung, Mitarbeiter) und denen einer modernen Armee sowie den Klima-  und Nachhaltigkeitszielen der Bundesregierung, werden alle dafür notwendigen Teilsysteme im Rahmen der vier Forschungsaspekte Energie und Antrieb, Raum und Verkehr, Vernetzung und Autonomie sowie Chancen und Auswirkungen vernetzt entwickelt.

Arbeitspakete der Professur für Intelligente, Multimodale Verkehrssysteme in Forschungsprojekt MORE:

  • Mobilitätsverhalten besser verstehen
    • Aufbau einer Laborumgebung und Teststrecke für Fahrversuche
    • Untersuchung der Mobilität der Mitarbeitenden und Studierenden
    • Befragungen, Interviews und Studien mit Probandinnen und Probanden
    • Fahrsimulator und Fahrradsimulator
  • Verkehr und Mobilität erfassen und modellieren
  • Lösungen für Mobilitäts- und Verkehrsmanagement
    • Verkehrssteuerung
      • Interaktion von Lichtsignalsteuerung und Autonomen Fahrzeugen
      • Verkehrsteuerung und Interaktion mit dem Antriebstrang zur Reduzierung von Emissionen
    • Mobility Report - Die App zur digitalen Mobilitätserhebung unseres Instituts
      • Entwicklung einer App für Mobilitätsdienste auf unserem Campus
      • Nutzerinformation, intermodales Routing und Mobilitätstagebuch
    • MORE Mikromobilitäts-Sharing-System
      • Etablierung und Test von geteilter Mikromobilität auf dem Campus
      • (E-)Fahrräder und Lastenräder, E-Tretroller, Elektrokleinfahrzeuge
      • Ermöglichung einer Sharing-Kultur durch innovative Technologien und Betriebskonzepte
    • Autonomer On-Demand Shuttle
      • Erstellung eines Betriebskonzepts für den Campus
      • Erprobung auf dem Campus

MoveRegioM

Projektlaufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2024

MoveRegioM ist ein vom BMBF gefördertes Projekt im Förderbereich MobilitätsWerkStadt 2025. Projektträger ist das DLR. Das Projektkonsortium setzt sich zusammen aus der Landeshauptstadt München (Projektleitung), Stadtwerke München (inkl. MVG), MVV, Landkreis München und UniBw. Als Partner beteiligt sind die Europäische Metropolregion München, der Hamburger Verkehrsverbund und die NordAllianz.

Als Großstadt und Agglomerationsraum mit ca. 1,5 Millionen Einwohnern ist München ein urbaner Organismus, der längst über bestehende Verwaltungsgrenzen hinausgewachsen und durch enorme Pendlerverkehrsströme mit einem hohen Anteil an KFZ-Verkehr in alle Richtungen gekennzeichnet ist. Vor diesem Hintergrund wurde in MoveRegioM bereits ein konkretes regionales Mobilitätskonzept erarbeitet, das die (individuelle) Mobilität in Stadt und Region München im Sinne der Nachhaltigkeit, Leistungsfähigkeit, Sicherheit, Stabilität sowie der Umwelt- und Sozialverträglichkeit nachhaltig verbessern wird. In der Folge soll ein ganzheitliches Mobilitätskonzept in wesentlichen Bausteinen im Nordsektor von Stadt und Region München konzeptioniert, teilweise bereits implementiert, simuliert und evaluiert werden. Dabei sollen neue innovative Technologien integriert und flankierende Maßnahmen zur Optimierung des Umweltverbunds eruiert und umgesetzt werden.

Die Professur für Intelligente, Multimodale Verkehrssysteme ist für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts zuständig.

Arbeitspakete der Professur für Intelligente, Multimodale Verkehrssysteme im Forschungsprojekt MoveRegioM:

  • Konzeption und Koordination der Gesamtevaluation
  • Simulation der verkehrlichen Wirkung
  • Erstellung und Auswertung eines Potenzial-Regionalmodells
  • Untersuchung zum Verkehrsmittelwahlverhalten

 

Link zur offiziellen Projektseite der Landeshauptstadt München:

https://muenchenunterwegs.de/moveregiom

https://muenchenunterwegs.de/angebote/moveregiom

Abgeschlossene Forschungsprojekte und -kooperationen

Evaluierung der verkehrlichen Wirkungen von E-Tretrollern in München (EVA-ET)

Projektlaufzeit: 01.10.2020 bis 31.12.2021

Auftraggeber: Landeshauptstadt München

Zum einen haben E-Tretroller Potenzial, zur gewünschten nachhaltigen Mobilität beizutragen, zum anderen ergeben sich aber möglicherweise Konflikte bei der Nutzung und beim Parken. Unser Team im Auftrag vom Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München analysiert die von den verschiedenen Betreiber gelieferten Backend-Daten sowie die Unfalldaten Münchens mit dem Ziel: qualifizierte Informationen zur Verkehrssicherheit von E-Tretrollern sowie zur die sich aus Verfügbarkeit und Nutzung ergebenden Effekten, wie z. B. die Inanspruchnahme des öffentlichen Raums oder die Nutzung anderer Verkehrsmittel sowie damit einhergehende ökologische Auswirkungen in Form einer Studie mit einer ausreichenden Tragfähigkeit für kommunale Steuerungsmaßnahmen.

Die Ergebnisse und der Bericht sind auf der Website von München Unterwegs zu finden.


Mikrosimulation von Personal Rapid Transit (PRT) Systemen

Projektlaufzeit: 01.03.2020 bis 30.06.2021

Das Ziel des Projekts ist die ausführliche Untersuchung des Betriebs eines PRT Systems. PRT Systeme sind On-Demand Systeme bei denen Passagiere in einem kleinen, individuell genutzten, autonomen Fahrzeug ohne Zwischenhalte Weg, bei relativ hoher Reisegeschwindigkeit und geringen Kosten zu Ihrem Ziel gebracht werden. Der Schwerpunkt der Untersuchungen lag auf der detaillierten Analyse, Konzeption und Simulation des optimalen Entwurfs von Stationen für die PRT Fahrzeuge und Passagiere. In einzigartiger Weise kombinieren PRT Systeme die Vorteile des ÖPNV und des individuellen Verkehrs. Dadurch sind sie vielversprechende Bausteine im Transformationsprozess zu einem sozial, ökologisch und finanziell nachhaltigem Verkehrssystem.