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Umfrage zu Silvester 2021

Getrübte Stimmung vor allem bei jungen Menschen


Das zweite Jahr in Folge wird Silvester im Schatten von Corona stehen. Anfang Dezember 2021 haben Forscher der Universität der Bundeswehr München repräsentativ 1.166 deutsche Personen u.a. zu ihren Silvestertraditionen befragt – unabhängig von Corona. Die neuen Corona-Maßnahmen werden eine Gruppe aber ganz besonders treffen: Junge Menschen. Ihnen ist Silvester besonders wichtig; viele Dinge, die sie am Jahreswechsel schätzen, können nicht stattfinden.

Einschränkungen treffen junge Menschen am meisten

„Für junge Menschen hat Silvester einen besonderen Stellenwert. Sie nutzen Silvester, um das Jahr zu rekapitulieren, das Jahresende zu zelebrieren und sich Ziele fürs neue Jahr zu setzen“, so Prof. Philipp Rauschnabel. So sieht rund jeder vierte junge Mensch Silvester als Neuanfang; bei den älteren ist es weniger als jeder fünfte. Gut 21% der jungen Menschen setzen sich an Silvester Ziele, bei den Boomers sind es nur 9 %.

Traditionen: Sekt, Essen und Feuerwerk

Die Studienautoren fragten die Probanden nach ihren Silvestertraditionen. Mit Sekt anstoßen (58 %), gutes Essen (57 %), Neujahrsgrüße versenden (51 %), Feuerwerk anschauen (50 %) und um Mitternacht auf die Straße gehen (42 %) sind die Haupttraditionen der Deutschen. Insbesondere die jungen Leute treffen die neuen Regelungen stark, denn Partys, Alkohol und Raclette zählen mit jeweils über 30 % unter den Jüngeren auch zu ihren wichtigen Silvesteraktivitäten – sie sind wohl alle durch die Corona-Maßnahmen nur eingeschränkt möglich.

Fast jeder dritte Befragte (31 %) sieht in Dinner for one eine Silvestertradition. Dieses Jahr werden sich manche wohl selbst in dieser Situation wiederfinden aufgrund der neuen Coronaregelungen.

Eigenes Feuerwerk sieht Mehrheit kritisch

Unabhängig vom Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern dieses Silvester sehen viele Menschen gute Gründe gegen ein eigenes Feuerwerk: Dazu gehören insbesondere der Schutz der Umwelt (62 %), Schutz von Tieren (58 %) sowie die hohen Kosten für Feuerwerkskörper (40 %). Für Frauen spricht zudem die Gefahr gegen ein eigenes Feuerwerk (30 %), Männer sehen das etwas entspannter (17 %). Die Hälfte aller Befragten gibt als Silvestertradition an, Feuerwerk von anderen Menschen anzuschauen, nur 17 % selbst Feuerwerk zu schießen.

Die Studienergebnisse verdeutlichen aber auch, dass Feuerwerk für junge Menschen besonders wichtig ist. Dieses Jahr wird es, wie auch im letzten Jahr, aufgrund des Verkaufsverbots wohl kaum Feuerwerk geben. „Unsere Ergebnisse zeigen aber dennoch, dass Kommunen junge Menschen mit Alternativen gut erreichen könnten“, so Katrin Schein. Denn, so die Studie: Junge Menschen sind keinesfalls auf ein eigenes Feuerwerk festgelegt. Ein zentrales Profifeuerwerk (GenZ: 47 %, Boomers: 25 %) sowie Drohnenshows (GenZ: 21 %, Boomers: 4 %) und Lasershows (GenZ: 32 %, Boomers: 22 %) finden junge Menschen durchaus attraktiv – im Gegensatz zu älteren Generationen, die ohnehin weniger Silvestertraditionen haben. „Hier könnten Gemeinden und Städte noch kurzfristig reagieren und etwas für junge Menschen auf die Beine stellen“, so die Studienautoren.


Zur Studie

Seit 2018 befragt Prof. Philipp Rauschnabel mit seinem Team Anfang Dezember die Deutschen zum Thema Weihnachten und dieses Jahr auch erstmalig zu Silvester. Die Stichprobe wurde repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht und Wohnort und über ein professionelles Online Access Panel erhoben. Detailergebnisse und Einschätzungen stellen die Studienautoren der Universität der Bundeswehr München gerne zur Verfügung.


Neubiberg, 27. Dezember 2021


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Pressesprecher

Michael Brauns
Universität der Bundeswehr München
Tel.: +49 89 6004-2004
michael.brauns@unibw.de