Neue innovative Kläranlage auf dem Campus

10 Oktober 2023

Mit einer neuen innovativen Kläranlage auf dem Campus der UniBw M können Prof. Christian Schaum und sein Team das Abwasser der Universität filtrieren und untersuchen.

Die effiziente (Ab-)Wasseraufbereitung und -reinigung stellt eine wesentliche Säule für den Gesundheits-, Gewässer- und Ressourcenschutz dar. Angesichts zunehmender Herausforderungen gewinnt die Erhöhung der Resilienz an entscheidender Bedeutung, betont Prof. Christian Schaum, Inhaber der Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik. An der Universität der Bundeswehr München widmet sich der Wissenschaftler zusammen mit seinem Team der umfassenden Erforschung der (Ab-)Wasseraufbereitung und Klärschlammbehandlung.

Mit der neu auf dem Campus installierten Kläranlage werden auftretende Fehler und Störungen in der (Ab-)Wasseraufbereitung und Maßnahmen zur Bewältigung untersucht. Das Besondere ist die (Ab-)Wasseraufbereitung im Technikumsmaßstab: Diese ermöglicht es, Grenzen im Betrieb bis hin zum Betriebsversagen zu untersuchen, was im großtechnischen Maßstab nicht möglich ist, da dies mit direkten Auswirkungen auf den Gesundheits-, Gewässer- und Ressourcenschutz verbunden wäre.

Collage aus zwei Bildern. Links: Blick von schräg oben in ein rechteckiges Becken, auf das ein blaues Gerät montiert ist, weitere Rohre und Gerätschaften raugen aus dem Becken bzw. sind am Rand montiert. Rechtes Bild: Blick von schräg oben in ein Rundes Becken, aus dem mittig ein offenes Rohr herausragt. Von links ragt ein verkabeltes Gerät in des Becken, von oben ein kleineres Gerät, an dessen Spitze ein Sensor oder etwas ähnliches befestigt ist.

Hier sind die einzelnen Becken zu erkennen. Das Nitrifikationsbecken ist mit verschiedenen Sensoren ausgestattet (Erfassung von Leitfähigkeit, Sauerstoff, Ammonium und Nitrat) und das Nachklärbecken mit Trübungs- und pH-Sensor (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)

Innovative Technologien zur Wasseraufbereitung

Die Wasseraufbereitung in der Versuchsanlage wird wie bei anderen Kläranlagen durch das Belebtschlammverfahren umgesetzt. Durch den modularen Aufbau der Anlage ist zudem eine maßgeschneiderte Anpassung an individuelle Betriebsanforderungen möglich. Ein zentraler Aspekt der Anlage ist die kontinuierliche Datenerfassung durch Online-Sensoren.

Mittels Filtration wird eine zuverlässige Partikelentfernung sichergestellt. Sand und Aktivkohle werden hier als effektive Filtermedien eingesetzt, Druck und Wasserqualität werden in Echtzeit überwacht.

Vom Experiment zum digitalen Modell

Die Einrichtung einer zweistraßigen Versuchsanlage ermöglicht präzise Vergleiche und Bewertungen der Ergebnisse. Daten aus diesen Versuchen bilden die Grundlage für die Simulation zukünftiger Störfallszenarien in digitalen Modellen.

Collage aus zwei Bildern. Linkes Bild: Unterwasseraufnahme von einem kleineren Gerät und einem größeren, länglichen Zylinder. Das Wasser sprudelt. Rechtes Bild: Blick in einen Raum, links im Bild sind verschiedene Gerätschaften, Rohre und Leitungen zu sehen, rechts im Bild ein Monitor an der Wand, der Diagramme und Beschriftungen zeigt, die nicht klar erkennbar sind.

Links: Unterwasseransicht des belüfteten Beckens für die biologische Reinigung mit Sauerstoff- und Leitfähigkeitssensor (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
Rechts: Übersicht über die Versuchskläranlage; Die Steuerung wird im Schaltschrank realisiert (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)

Vom Trinkwasser zum Klärschlamm – Vom Notfall zur Energiewende

Im Rahmen der Vortragsveranstaltung „Vom Trinkwasser zum Klärschlamm – Vom Notfall zur Energiewende“ am 18. und 19. Oktober 2023 erfolgt die Einweihung der Versuchsanlagen. Das Programm und alle weiteren Informationen unter www.unibw.de/wasserwesen/swa/Veranstaltungen.


Titelfoto: Übersicht über die Versuchskläranlage; die Reinigung läuft in separaten Becken ab. (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)