Feier zum 50-Jährigen: Tag der offenen Tür mit Beförderungsappell

26 Juni 2023

Am 24. Juni 2023 öffnete die UniBw M ihre Türen und bot den Besucherinnen und Besuchern ein abwechslungsreiches Programm. Ein absolutes Highlight neben den wissenschaftlichen Ausstellungen: Die Beförderung von knapp 550 Studierenden in den ersten Offizierdienstgrad.

Auf diesen Tag fieberte die UniBw M lange hin – vergangenen Samstag war es dann endlich soweit und die Universität öffnete anlässlich des 50-jährigen Jubiläums ihre Türen. Schon in der Früh strömten zahlreiche Besucherinnen und Besucher bei besten Wetterbedingungen auf den Campus. Ein echter Zuschauermagnet war gleich zum Auftakt des Tages der Beförderungsappell, geleitet durch den Leiter Studierendenbereich Oberst Matthias Henkelmann. Er begrüßte die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Bundeswehr sowie die Gäste aus der Universität. An die Studierenden gerichtet verdeutlichte er: „Dies ist kein Tag wie jeder andere, vor allem nicht für Sie. Sie werden Offizier und Offizierin in den Streitkräften der Bundesrepublik Deutschland.“ Weiter ergänzte er: „Sie werden Führungsverantwortung übernehmen und nicht zuletzt ein Beispiel geben, sie werden die Zukunft unserer Streitkräfte gestalten.“ Die Idee Helmut Schmidts zur Akademisierung der Offizierausbildung sei ein auf der Welt einzigartiges Erfolgsmodell.

Herausfordernde Doppelrolle für die Studierenden

Im Anschluss daran richtete auch die Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern persönliche Wort an die Studierenden. Die Doppelrolle, zum einen als Studierende, zum anderen als Soldaten und Soldatinnen sei oft herausfordernd, mache aber die Qualität des deutschen Offizierkorps aus. „Die Universität bietet Ihnen viel, aber wir wissen auch, dass Sie dafür viel leisten müssen. Ihr Studienzeitplan ist straff und der Prüfungsdruck ist groß. Sie haben es geschafft, Offizier zu werden und Sie sind auf dem besten Weg in begehrte Führungspositionen in der Bundeswehr oder in der zivilen Berufswelt.“ Abschließend hob die Präsidentin die wichtige Brückenfunktion der Universität zwischen der Zivilgesellschaft und dem Militär hervor.

Menschenführer, Berater und Staatsbürger

Der heutige Tag werde ihnen in Erinnerung bleiben, prognostizierte Benedikt Zimmer, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, den knapp 550 studierenden Soldatinnen und Soldaten. Er betonte auch die besondere Verantwortung als Offizier und Offizierin in der Armee: „Sie sind Menschenführer, Berater, Stabsarbeiter und Staatsbürger.“ Zum Führen von Menschen gehöre viel dazu, etwa Entscheidungen zu treffen auch und gerade in unwägbaren und anspruchsvollen Lagen, aber auch Beratung zuzulassen und eigene Schwächen zu erkennen: „Wer andere führt, muss selbst einen klaren Kompass haben, der auch unter Belastung Orientierung gibt.“ Offizier zu sein sei kein Beruf wie jeder andere, sondern letztlich Berufung.

Nach seiner Ansprache beförderte der Staatssekretär die knapp 550 studierenden Soldatinnen und Soldaten an der Universität der Bundeswehr München zum Leutnant und Leutnant zur See.


Collage aus zwei Bildern. Links: Abschreiten der Front, rechts Blick auf den Appell: links stehen aufgereiht die Soldatinnen und Soldaten, in der Mitte des Rednerpult, rechts die Zuschauerinnen und Zuschauer

links (v.l.n.r.): Oberst Matthias Henkelmann, Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern und Staatssekretär Benedikt Zimmer beim Abschreiten der Front (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
rechts: Der Beförderungsappell lockte viele Zuschauerinnen und Zuschauer (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Wissenschaft zum Anfassen

Nach dem Appell erkundeten nicht nur die Besucherinnen und Besucher das vielfältige Programm auf dem Campus, auch Staatssekretär Zimmer schaute sich ausgewählte wissenschaftliche Projekte und Labore persönlich an, darunter auch das High-Tech Forschungslabor FLAB-3-Dprint für additive Fertigung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentierten hier u. a. Ergebnisse aus verschiedenen 3-D-Druckern.

In vielen weiteren Laboren gab es interaktive Angebote zum Mitmachen, etwa bei der Professur für Hydromechanik und Wasserbau: Mit einem interaktiven Naturgefahrenmodell wurde veranschaulicht, welche präventiven Maßnahmen bei Naturgefahren wie Hochwasser getroffen werden können. Hochspannung herrschte im wahrsten Sinne des Wortes im Blitzlabor: Hier gab es Hochspannungs-Vorführungen von Anlagen der Hochspannungstechnik und Blitzforschung. Wer immer schon mal wissen wollte, wie sich ein Pilot fühlt, konnte bei der Professur für Flugmechanik und Flugführung verschiedene Flugzeugsimulatoren selbst ausprobieren. Auch alle, die sich für Robotik und Elektronik interessieren kamen auf ihre Kosten: Die Professur für Embedded Systems und Digitale Signalverarbeitung präsentierte kleine Roboter in Aktion.

Viel Unterhaltung und interessanten Input boten darüber hinaus die Science Slams, darunter der Social Science Slam der Fakultät SOWI (Staats- und Sozialwissenschaften) sowie der Science Slam der Fakultät WOW (Wirtschafts- und Organisationswissenschaften). Für viele gerade in der aktuellen Zeit hochspannend waren auch die Einblicke in die Arbeit des Kompetenzzentrums Krisenfrüherkennung zur Unterstützung der beteiligten Bundesresorts bei der Vorhersage und Bewertung von Krisen und Konflikten. Zudem gab es mehrere Ausstellungen, darunter die Fotoausstellung „Campusblicke“ des SZ-Fotografen Claus Schunk oder etwa die Ausstellung des Projekts AktArcha „Ein gut Theil Eigenheit. Lebenswege früher Archäologinnen“.


Collage aus zwei Bildern. Linkes Bild. Staatssekretär Zimmer lässt sich in einem Forschungslabor etwas erklären. Rechtes Bild: Auf einer Wiese steht eine große Gruppe aus Zuschauenden, an einem Seil, das über ihren Köpfen gespannt ist, wird eine Person transportiert.

Links: Staatssekretär Benedikt Zimmer bei der Ausstellung des Forschungslabors FLAB-3-Dprint für additive Fertigung (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)
Rechts: Demonstration einer Höhenrettung von Verletzten, durchgeführt von der Sanitätsstaffel Bischofswiesen (© Universität der Bundeswehr München/Döring)


Spiel, Spaß und Bewegung

Auch für die jüngeren Besucherinnen und Besucher war ein abwechslungsreiches Programm geboten, für viel Spaß sorgte die Hüpfburg und das Kinderschminken sowie der Spielbetrieb einer Modelleisenbahn. Für die sportlich Ambitionierten gab es einen Top-Rope- und Kletterwettbewerb an der Kletterwand der Universität, wer Lust hatte konnte auch beim Outdoor-Cycling mitmachen oder sich im Bogenschießen und Laserschießen-Biathlon versuchen. Ebenfalls auf dem Campus vertreten waren einige externe Aussteller, etwa die Cyberbehörde 4.0 ZITiS oder das Informationsmobil der Bundeswehr und des Berufsförderungsdiensts. Hohes Interesse weckten die Mitfahrten in Fahrzeugen der Bundeswehr sowie die Demonstration einer Höhenrettung von Verletzten, durchgeführt von der Sanitätsstaffel Bischofswiesen auf dem Dach der Bibliothek.

Gebührende Jubiläums-Feierlichkeiten

Ein feierlicher Programmpunkt am Nachmittag war die Promotionsfeier im Unicasino, bei der 16 Promovierende ihre Promotionsurkunde erhielten. Die Veranstaltung wurde durch den Freundeskreis der Universität der Bundeswehr München e. V. unterstützt, Alfred H. Lehner wurde für sein langjähriges Engagement als 1. Vorsitzender des Freundeskreises und Vorsitzender des Hochschulrates (2002-2006) mit der großen Universitätsmedaille ausgezeichnet.

Gefeiert wurde auch den ganzen Tag über im Festzelt auf der Turbinenwiese mit musikalischer Begleitung, u. a. spielte die Big Band der Universität und die Unterbiberger Hofmusik. Offiziell „O’zapft“ war nach dem Fassanstich durch Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern. Ein rundum gelungener Festtag zum 50-jährigen Jubiläum der UniBw M.


Mehr Infos zum 50-jährigen Jubiläum sowie Eindrücke vom Tag der offenen Tür finden Sie auf unserer Jubiläumswebsite >


Links im Bild: Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern, rechts im Bild Alfred H. Lehner. Beide halten gemeinsam ein Schriftstück lächelnd in die Kamera.

Alfred H. Lehner wurde mit der großen Universitätsmedaille ausgezeichnet (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Titelbild: Staatssekretär Benedikt Zimmer (li.) beförderte knapp 550 Studierende in den ersten Offizierdienstgrad (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)