2. Deutscher Psychotherapiekongress in Berlin vom 10.-13. Mai 2023

Im Rahmen meiner Promotion untersuche ich die Wirksamkeit imaginativer Verfahren bei der Verarbeitung belastender Ereignisse. Aufbauend auf einigen Online- und Laborexperimenten, in denen Probanden eine Kurzintervention basierend auf Imaginativer Exposition (nach Edna B. Foa) oder auf Imaginativem Rescripting (basierend auf Marvin Schmucker) erhielten, haben wir die App MindRelief entwickelt, mit deren Hilfe wir Effekte von Imaginativem Rescripting über einen längeren Zeitraum beobachten konnten.

Diese Ergebnisse konnte ich auf dem Posterkongress am Mittwochabend vorstellen. Das interessierte Feedback der anderen KongressteilnehmerInnen war sehr wertvoll. Natürlich trifft man auch immer bekannte Gesichter, sowie z.B. Herrn Prof. Andreas Mühlberger, der mich anno dazumal mündlich in klinischer Psychologie geprüft hatte.

Des Weiteren besuchte ich zahlreiche interessante Symposien. Leitthema des Kongresses war Individualisierung von Psychotherapie. Ein Highlight für mich war den Ansatz der modularen Psychotherapie kennen zu lernen, der sich konsequent von einer Trennung nach den verschiedenen Psychotherapieschulen verabschiedet (also Psychoanalyse, systemische Therapie, Verhaltenstherapie usw.) und eine Psychotherapie aus Elementen aller Verfahren modular den Bedürfnissen und Problembereichen zusammenstellt. Wertvoll war zudem auf den Punkt gebrachte Zusammenfassungen zum State-of-the-Art bei der Behandlung verschiedener Störungsbilder wie PTBS und Zwangsstörungen zu erhalten.


Jessica Schlünzen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (PhD) am Institut für Psychologie und setzt sich mit der Wirksamkeit imaginativer Verfahren bei der Verarbeitung belastender Ereignisse. auseinander.