Ulrich L. Rohde-Preise gehen an Prof. Kähler und Prof. Maes

15 Februar 2021

Seit 2019 vergibt die Universität der Bundeswehr München den Ulrich L. Rohde-Preis an namhafte Wissenschaftler aus den eigenen Reihen für deren exzellente Forschungsleistungen. Am 11. Februar verlieh Präsidentin Prof. Merith Niehuss im Rahmen einer Feierstunde im Senatsaal die mit je 10.000 Euro dotierten Preise für das Jahr 2020 an Prof. Christian Kähler, Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik (für die MINT-Fächer) und an Prof. Jürgen Maes, Fakultät für Humanwissenschaften (für die geisteswissenschaftlichen Fächer).

„Prof. Kähler verbindet mit seinen exzellenten Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Strömungsmechanik und Aerodynamik erstklassig die Grundlagenforschung mit der Praxisrelevanz“, so die Präsidentin in ihrer Laudatio. Dabei vereine er in seiner Forschung die technologischen Fortschritte auf dem Gebiet der Laser, LEDs, Digitalkameras, Computer und Algorithmen miteinander, um innovative und leistungsfähige bildgebende Messverfahren zu entwickeln. „Diese Techniken ermöglichen es, komplexe Strömungsphänomene auf makroskopischen und mikroskopischen Skalen mit hoher räumlicher Auflösung und geringer Messunsicherheit zu untersuchen.“ Zudem entwickelte Prof. Kähler zahlreiche optische Aufnahmesysteme und neuartige Algorithmen, die in zahlreiche grundlegende Lehrbücher aufgenommen wurden und weltweit von Forschern eingesetzt werden. Mit seinem Team sorgt er seit vielen Jahren für herausragende wissenschaftliche Beiträge in sehr unterschiedlichen Forschungsgebieten der Strömungsmechanik und Aerodynamik. In der jüngsten Vergangenheit machte er in der breiten Öffentlichkeit mit namhaften Beiträgen zur Corona-Forschung (wie z.B. Studien zum Tragen von FFP2-Masken oder über die Verbreitung der Aerosole im Raum) auf sich aufmerksam. In diesen gab er Hinweise zum besseren Schutz vor einer Viruserkrankung und erklärte die Verläufe der Virenübertragung.

Prof. Kähler ist seit 2008 Institutsleiter des Instituts für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik.

Der Preisträger für die geisteswissenschaftlichen Fächer, Prof. Maes, übernahm im Jahr 2004 zunächst für ein Jahr die Vertretung der Professur für Pädagogische Psychologie unter besonderer Berücksichtigung der Lernpsychologie. „Ihm gebührt das Verdienst“, so die Präsidentin, „an der Präsidialkommission zur Einrichtung des Studiengangs Psychologie mitgewirkt zu haben.“ Prof. Maes entwickelte zusammen mit der Kommission ein hoch attraktives und praxisbewährtes Konzept, das mit den Anwendungsfächern Klinische, Konflikt- und Gesundheitspsychologie Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen deutschen Instituten aufweisen konnte. Zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern startete er in den letzten Jahren das Programm „Conflict food“, das es sich zum Ziel gesetzt hat, konfliktpsychologische Erkenntnisse an die breite Bevölkerung weiterzugeben und so die allgemeine Konfliktkompetenz zu stärken. „Seine eigene Forschung ist im Schnittfeld von Pädagogischer Psychologie, Sozialpsychologie und Differentieller Psychologie angesiedelt und immer an der Verbindung von Grundlagenforschung und angewandten Fragestellungen interessiert“, so Präsidentin Niehuss.

Prof. Maes ist am Institut für Psychologie der Fakultät für Humanwissenschaften tätig und hat dort die Professur für Sozial- und Konfliktpsychologie inne.

Der Preisstifter, Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. mult. Ulrich L. Rohde, ist ein renommierter deutsch-US-amerikanischer Unternehmer und Wissenschaftler auf dem Feld der Hochfrequenz-, Radio- und Messtechnik. Er lehrt als Honorarprofessor an der Fakultät für Informatik und ist seit 2013 Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.


Titelbild: Präsidentin Prof. Merith Niehuss mit den Preisträgern Prof. Jürgen Maes (links) und Prof. Christian Kähler (rechts) (© Universität der Bundeswehr München / Siebold)