ZONTA International: Amelia Earhart Fellowship an Maren Hülsmann

30 Mai 2022

Die Doktorandin der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik Maren Hülsmann wird mit dem ZONTA International Amelia Earhart Fellowship für das akademische Jahr 2022-2023 ausgezeichnet.

Das „Amelia Earhart Fellowship“ wird seit 1938 für Forschungsarbeiten, die einen direkten Bezug zur Luft- und Raumfahrt haben, vergeben. Jährlich erhalten nur bis zu 35 herausragende Wissenschaftlerinnen im Bereich der Luft- und Raumfahrt weltweit diese mit 10.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung. Bereits zum siebenten Mal geht diese besondere Auszeichnung an eine Wissenschaftlerin der Universität der Bundeswehr München. Über den Preis für Maren Hülsmann freut sich auch ihr Betreuer Prof. Roger Förstner, Inhaber der Professur für Raumfahrttechnik. „Maren Hülsmann betreibt Forschung zu einem extrem wichtigen und aktuellen Thema und sie hat den Preis zu recht bekommen, da sie hier eine tolle Arbeit macht, sich engagiert und viel vorwärts bringt“, so Prof. Förstner. „Dass bereits mehrfach eine der ausgezeichneten Doktorandinnen von der UniBw M kommt, zeigt, dass wir hier kontinuierlich sehr gute Frauen in der Forschung haben und auch immer wieder anwerben können“, betont Prof. Förstner. Für ihre Doktorarbeit zum Thema KI für die Raumfahrt erhielt Maren Hülsmann 2021 bereits den Amelia Earhart Clubpreis des ZONTA Club München I.

Fehlermanagement im Weltraum

Nach ihrem Studium der angewandten Mathematik in Bremen entschied sich Maren Hülsmann für eine Karriere im Raumfahrtsektor. Sie arbeitete als Flugdynamikerin im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und kam für ihre Promotion an das Institut für Raumfahrttechnik und Weltraumnutzung an der Universität der Bundeswehr München. Im Rahmen ihres Promotionsstudiums im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) arbeitet sie an Spitzentechnologien, die bei Satellitenanwendungen und dem Betrieb von Raumfahrzeugen zum Einsatz kommen. Mit zukünftigen Megakonstellationen wird der erdnahe Orbit immer voller werden, was zu einer steigenden Zahl von Kollisionen, aber auch zu großen Mengen von Orbit- und Telemetriedaten führt, die überwacht werden müssen. Dadurch besteht ein Bedarf an Raumfahrzeugen, die gefährliche Ereignisse wie Störungen und Kollisionen in der Umlaufbahn selbständig erkennen und darauf reagieren. Ihre Doktorarbeit befasst sich mit dem KI-basierten Fehlermanagement für Multi-Raumfahrzeugsysteme, bei dem Konzepte zur Vorhersage, Erklärung und Wiederherstellung von gefährlichen Ereignissen entwickelt werden, bevor sie eintreten. Die entwickelten Algorithmen werden an Bord des dtec.bw-geförterten SeRANIS-Satelliten getestet, der derzeit an der Universität der Bundeswehr entwickelt wird und Anfang 2025 in den Weltraum starten soll.

Pionierin der Luftfahrt

Junge Wissenschaftlerinnen erhalten mit dem Preis finanzielle Unterstützung um ihre Promotion umzusetzen oder weitere Forschung zu betreiben. Die Amelia Earhart Fellowships zielen darauf ab, die geschlechtsspezifische Benachteiligung von Frauen in der Forschung im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik oder der Weltraumwissenschaften bei der Erlangung eines Doktortitels zu beseitigen. Der Fonds wurde in Erinnerung an die Luftfahrtpionierin und das ZONTA-Mitglied Amelia Earhart ins Leben gerufen, die 1937 bei der letzten Etappe ihres Flugs um die Erde verschollen ist. Amelia Earhart, geboren am 24. Juli 1897 in Atchinson/Kansas, war unter anderem die erste Frau, die den Atlantik überflog, einen transkontinentalen Flug unternahm und das "US Distinguished Flying Cross" erhielt.


Titelbild: Maren Hülsmann im Labor (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)