Logistik kinderleicht: So kommt die Schokolade ins Supermarktregal

15 April 2024

Die Schülerinnen und Schüler erfahren in der Kinderuni-Vorlesung von Prof. Michael Eßig an der Universität der Bundeswehr München auf kindgerechte Weise, was Logistik ist.

Eigentlich war für die Kinder-Uni am 10. April 2024 das Thema „Wie kommt der Joghurt ins Marktregal?“ geplant. Doch Professor Michael Eßig, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Beschaffung und Supply Management an der Fakultät für Wirtschafts- und Organisationswissenschaften, weiß, was Kinder (lieber) mögen: Er änderte für seine Vorlesung das Beispiellebensmittel von „Joghurt“ in „Schokolade“ um. Dass die Mädchen und Jungen begeistert waren, versteht sich von selbst.


Collage aus zwei Bildern. Links: Prof. Eßig zeigt auf eine Folie, die vom Beamer an die Wand geworfen wird. Überschrift: "Was macht die Schokolade besonders?" Darunter vier Abbildungen: ein Häufchen Kakaobohnen (als Kakaomasse), ein Häufchen Kakaobutter (dazu der Hinweis, dass beide zusammen 55% ausmachen), ein Häufchen Zucker sowie ein Häufchen Milchpulver. Rechtes Bild: Prof. Eßig spricht vom Pult aus zu den Kindern. Hinter ihm an der Wand sind Teile einer Folie zu sehen, die der Beamer an die Wand wirft. Zu sehen sind Teile einer Weltkarte, darauf verschiedene Grafiken, die durch Pfeile miteinander verbunden sind: Holz aus Kanada, Papierfabrik in Spanien, das dritte Bild ist undeutlich, die Bildunterschrift ist nicht erkennbar.

Linkes Bild: Prof. Eßig erklärt, was die Schokolade so besonders macht
Rechtes Bild: Bis die Schokolade im Supermarktregal landet, hat sie bereits eine weite Reise hinter sich
(© Universität der Bundeswehr München/Döring)


Bevor die Schokolade im Supermarkt landet, müssen einige Bestandteile, wie zum Beispiel die Kakaobohne und Kakaobutter, erst einmal zehntausende Kilometer transportiert werden. Das geschieht mit LKWs, Schiffen, Flugzeugen, Zügen „und manchmal auch mit Autos“.

„Das ist aber nicht so gut für die Umwelt, oder?“, fragte ein Mädchen Professor Eßig. Dieser antwortete, dass einige Transportmittel definitiv besser seien als andere. Das Flugzeug habe auf jeden Fall die schlechteste Bilanz, während der Zug aus Umweltgesichtspunkten die beste Transportmöglichkeit wäre. Allerdings gäbe es da das Problem, dass man dann erst einmal sehr, sehr große Brücken bauen müsste, etwa für Transporte von Afrika nach Europa.

Kindgerecht erklärte Prof. Eßig, dass Logistik nicht nur aus dem Transport der Bestandteile, sondern auch aus Lagerung und Umschlag besteht. Vor allem die Information, dass auch Rohstoffe wie Holz für die Verpackung aus verschiedenen Teilen der Welt angeliefert und verarbeitet werden müssen, bevor die Schokolade im Regal liegt, sorgte bei den Kindern für große Augen. „Manche denken gar nicht daran, dass so viel Arbeit in einer Schokolade steckt“, kommentierte eine der Teilnehmerinnen.

Mit diesem frisch erworbenen Wissen über Lieferketten und Logistik und die Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, hat die Schokolade, die Prof. Eßig den Schülerinnen und Schülern mitgebracht hatte und zum Abschluss seiner Kinderuni-Vorlesung verteilte, besonders gut geschmeckt.


Die Kinder-Uni an der Universität der Bundeswehr München ermöglicht Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren Universitätsluft zu schnuppern und zu erfahren, womit sich die Forschenden beschäftigen. Sie findet in Kooperation mit der VHS SüdOst statt.

Es finden 2024 weitere Kinder-Unis statt:
12. Juni 2024:  „Forschung früher: Archäologinnen und ihre Entdeckungen“

Anmeldung und Information über die Volkshochschule SüdOst des Landkreises München >


Titelbild: Wie viel Arbeit und wie viele Transportwege in einer Tafel Schokolade stecken, erklärt Prof. Michael Eßig im Rahmen der Kinderuni (© Universität der Bundeswehr München/Döring)