IntraXdays: Mehrwert für die eigene Organisation schaffen

28 Juni 2023

Bei den diesjährigen IntraXdays im Juni drehte sich wieder alles rund um das Thema Intrapreneurship. Neben Erfahrungen aus der Wirtschaft und Erkenntnissen der Wissenschaft ging es auch um Erfahrungsszenarien im Public Sector. Die Veranstaltung wurde von founders@unibw, dem Entrepreneurship- und Intrapreneurship-Zentrum der UniBw M unter Leitung von Vizepräsidentin Prof. Rafaela Kraus organisiert.

Zur Eröffnung der IntraXdays kam mit dem Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, ein besonderer Gast auf den Campus der UniBw M. Doch der weite Weg von der Küste an den Rand der Alpen lohnte sich, ging es am ersten Tag doch im Schwerpunkt um Themen der Marine. Auch der Kommandeur vom Landeskommando Bayern, Brigadegeneral Thomas Hambach, besuchte die Veranstaltung.

Hohe Relevanz: Human Resources bei der Marine

Die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München, Prof. Eva-Maria Kern, begrüßte alle Gäste und betonte die hohe Bedeutung von Innovationen. „Ein Thema, dass uns alle umtreibt“, so Prof. Kern. Bei den Innovationen sei es laut ihr nicht nur wichtig, dass etwas Neues geschaffen werde, sondern auch in die Anwendung gebracht wird. „Wir brauchen gute Rahmenbedingungen für Innovationen. Und da es keine festen Rezepte gibt, ist die Organisationsform so wichtig“, erklärte die Präsidentin. Das Veranstalterteam von der Vizepräsidentin für den Hochschulbereich für angewandte Wissenschaften, Entrepreneurship und Chancengerechtigkeit, Prof. Rafaela Kraus, übernahm dann die Moderation der Veranstaltung. Insgesamt acht Teams präsentierten ihre innovativen Ideen aus den Bereichen Human Resources, Engineering und IT-Operations. Besonders der Themenbereich Human Resources hatte für den Inspekteur der Marine eine hohe Relevanz, da sich die Ideen damit beschäftigten, wie die Seefahrt für die Marineangehörigen attraktiver werden könnte und auch stärker vereinbar ist mit Familie und Kindern.


Prof. Rafaela Kraus steht auf der Bühne, sie spricht in ein Mikrofon, das sie in der Hand hält
Vizepräsidentin Prof. Rafaela Kraus bei der Eröffnung der IntraXDays 2023 (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Alle Teams hatten bereits das 12-wöchiges Innovationsprogramm "IntraXperience" absolviert, das vom Gründungs- und Transferzentrum founders@unibw und der Helmut-Schmidt-Universität angeboten wird. Teams aus der Bundeswehr werden hier dabei unterstützt, ihre Ideen zu entwickeln, zu testen, Prozessverbesserungen zu überprüfen und Prototypen direkt zu den betroffenen Personen und Bereichen in der Bundeswehr zu bringen. Ideen konnten bis Ende Januar 2023 eingereicht werden. Diese wurden von einer Expertenjury bewertet. Die besten Teams arbeiteten zwölf Wochen lang eng mit Coaches, Fachexperten und -expertinnen und Mentoren und Mentorinnen zusammen, um aus Ideen reale Dienstleistungen und Produkte zu entwickeln.

Innovation von Studierenden für die Bundeswehr

Der zweite Konferenztag bot ein abwechslungsreiches Programm, neben Keynotes mit Erfahrungsberichten aus der Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor gab es Masterclasses für eine Vertiefung spezialisierter Aspekte von Intrapreneurship sowie mehrere Panels, etwa zum Thema „Impact und Fehlerkultur als Erfolgsfaktoren im Intrapreneuship“.

Darüber hinaus gab es Gelegenheit, einige Exponate und Ergebnisse von Intrapreneurship anzuschauen, darunter auch das Projekt „lightSAVER – Designsystem für Stirnlampe“, das Studierende im Rahmen eines Mastermoduls zum Thema Design Thinking entwickelten. Ein bestehendes Problem bei der Bundeswehr lösen, so lautete der Auftrag. „Das Problem, das ich tagtäglich im Dienst erfahre, ist: Meine Stirnlampe ist nicht mehr nutzbar, sobald ich den Helm aufsetze. Es gibt keinen Aufsatz, um die Stirnlampe an dem Helm zu befestigen“, erzählte Leutnant Marco R.


Leutnant Marco R. mit der von ihm mitentwickelten Stirnlampe und einem Helm
Leutnant Marco R. entwickelte im Rahmen eines Mastermoduls mit zwei Kommilitonen ein Designsystem für eine Stirnlampe (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)


Gemeinsam mit zwei Kommilitonen nahm er sich vor, eine Lösung für diese Problematik zu finden. Also entwickelten die drei eine aus Aluminium gebogene Halterung, in die man die Stirnlampe einsetzten kann. Das fertige Produkt mit einem Magnet kann nicht nur am Helm und an der Weste, sondern auch an Motorhauben oder Türrahmen befestigt werden, so der Student. Nächster Schritt sei jetzt die Erprobung, wenn das Feedback positiv ausfällt, wollen die drei den Nutzen des Produkts schnellstmöglich in die Truppe bringen. „Uns geht es wirklich um den Nutzen, um den Mehrwerkt für die Soldaten. Egal wem man das zeigt, jeder Soldat hätte gerne sowas – das heißt, der Bedarf ist da.“, betont er.


Titelfoto: v.l.n.r.: Brigadegeneral Thomas Hambach, Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern, Vizeadmiral Jan Christian Kaack und Vizepräsidentin Prof. Rafaela Kraus (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)