Begabtenförderung: Uni und Gymnasium arbeiten eng zusammen

19 Dezember 2023

Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse des Maria-Theresia-Gymnasium München besuchten im Hochbegabtenprogramm wöchentlich Vorlesungen an verschiedenen Fakultäten der Universität der Bundeswehr München.

Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse besuchen Vorlesungen in Informatik, Luft- und Raumfahrttechnik oder besuchen eine Einführung in die Volkswirtschaftslehre? Seit dem 5. Oktober 2023 ist dies an der Universität der Bundeswehr in einer neuen Form Realität. So können besonders begabte Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse des MTG im Rahmen eines P-Seminars, das gemeinsam mit Prof. Stefan Pickl (Professur für Operations Research) durchgeführt wird, ein Frühstudium an der Universität der Bundeswehr München absolvieren. Dabei melden sich die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Interessen für Vorlesungen aus den verschiedensten Fachbereichen nach vorheriger eingehender Beratung und Orientierungsgesprächen an.

In diesem Jahr besuchen sie beispielsweise Veranstaltungen im Bereich des Bauingenieurswesens (Entwerfen und Konstruieren), der Luft- und Raumfahrttechnik (Technische Mechanik I) oder der Wirtschafts- und Organisationswissenschaft (Einführung in die Volkswirtschaftslehre) sowie der Informatik. Diese Vorlesungen der Fakultäten werden durch zusätzliche Ringvorlesungen aus den Themenfeldern „Künstliche Intelligenz“, „Quantencomputing“ und „Optimierung der Resilienz von kritischen Infrastrukturen“ ergänzt.

Im Rahmen einer feierlichen Adventsfeier wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die von Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern unterzeichneten Teilnahme-Urkunden überreicht. Vorher übergab die Präsidentin der Schulleiterin Frau Duschka die Urkunden und wünschte den Schülerinnen und Schülern alles Gute für ihren weiteren Lebensweg. Sie freue sich, dass mit dem MTG in dieser besonderen Form eine langfristige Kooperation im Bereich der zukunftsweisenden Hochbegabtenförderung bestehe.

Begabtenförderung seit vielen Jahren

Sowohl das Maria-Theresia-Gymnasium als auch die Universität der Bundeswehr München sind seit vielen Jahren im Bereich der Begabtenförderung aktiv.  Seit fast 25 Jahren bestehen am MTG spezielle Förderklassen für besonders begabte Schülerinnen und Schüler. Ebenfalls seit fast 20 Jahren bietet die Universität der Bundeswehr München ein Programm zur Frühförderung von Hochbegabten an. Eine enge Zusammenarbeit beider Institutionen lag also nahe.

Während der Coronapause wurde bereits einigen Schülerinnen die Teilnahme an dem Hochbegabtenprogramm, das von Prof. Dr. Stefan Pickl im Jahre 2005 initiiert und entwickelt wurde, individuell angeboten und stieß auf großes Interesse. In dieser Phase entwickelte die Lehrerin des MTG, Claudia Knust, und Prof. Stefan Pickl gemeinsam die besondere Kooperations-Form im Rahmen des innovativen nun gemeinsamen P-Seminars „Pi“.

Es zeichnet das fachübergreifende Hochbegabten-Programm der UniBw M zusätzlich aus, dass den Teilnehmenden, Eltern als auch Lehrern eine pädagogische Begleitung und psychologische Gesprächsmöglichkeiten angeboten werden. In dieser Form war es 2005 eines der ersten ganzheitlich orientierten Programme zur Frühförderung im süddeutschen Raum und wurde damals von der Deutschen Telekomstiftung ausgezeichnet.

Vom Schülerstudenten zum Juniorprofessor

Einer der ersten Teilnehmer des Programms, Prof. Maximilian Moll, ist heute Juniorprofessor für Operations Research und Prescriptive Analytics an der UniBw M. Er bietet im Rahmen der Begabtenförderung den Matheclub „Lions‘ Circle“ an, für den sich nun die Teilnehmenden im Anschluss bewerben können.

Zudem engagieren sich Prof. Moll und Prof. Pickl im Rahmen der Hessischen Schülerakademie HSAKA auf der Burg Fürsteneck. Manche Schülerinnen und Schüler wollen im Sommer an der zweiwöchigen Sommerakademie teilnehmen.


Titelbild: Präsidentin Prof. Eva-Maria Kern begrüßte die Schülerinnen und Schüler (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)