Feierstunde für den ersten Studienjahrgang Aeronautical Engineering

10 Februar 2020

Vier Studenten konnten am 5. Februar bei ihrer Absolventenfeier die Bachelorzeugnisse entgegennehmen. Dieser Tag war ein ganz besonderer: Denn mit der Übergabe beendete der erste Jahrgang den Studiengang Aeronautical Engineering.

Das Besondere am Studiengang: er wird dual absolviert und verbindet so den akademischen Teil mit der fliegerischen Ausbildung. Studierende erhalten sowohl ihren Abschluss Bachelor of Engineering, als auch die Piloten- und Besatzungslizenz. Der Studiengang wurde im Jahr 2015 gestartet und genau auf die Zielgruppe künftiger Piloten abgestimmt.

„First Fifteen“

Spannend war der Weg für den ersten Jahrgang, den Studiengangsleiter Prof. Andreas Hupfer als die „First Fifteen“ bezeichnet. Im Oktober 2015 starteten die 15 Studierenden ihr Bachelorstudium im neu geschaffenen dualen Studiengang Aeronautical Engineering. Vier von ihnen konnte Prof. Rafaela Kraus, Vizepräsidentin für Entrepreneurship und den Hochschulbereich für Angewandte Wissenschaften, im Audimax der Universität begrüßen. Sie sind die ersten, die sowohl den akademischen Teil des Studiums absolviert haben, als auch den fliegerischen Teil: ihre Pilotenausbildung. Einen gemeinsamen Endpunkt des Studiums aller fünfzehn Studierenden gibt es nicht. Denn die Dauer der fliegerischen Ausbildung richtet sich nach der Flugzeuggattung: Ein Strahlflugzeugführer hat eine kürzere berufspraktische Ausbildungszeit als ein Transportflugzeugführer.

Von der ersten Idee zum Studienstart

An der Feierstunde im Audimax der Universität nahmen neben der Präsidentin, Prof. Merith Niehuss, auch der Stellvertreter des Inspekteurs Luftwaffe, Generalleutnant Dr. Ansgar Rieks, der Unterabteilungsleiter Kommando Luftwaffe 3 III, Oberst i.G. Harald Rattay und der Bundestagsabgeordnete und Ehrensenator der Universität, Florian Hahn  teil. Oberst Rattay berichtete unter dem Motto „So fing alles an“ von der Konzeption des einzigartigen Studiengangs, an dessen Ende zwei Abschlüsse stehen: Der Bachelor of Engineering und die Pilotenlizenz. Im März 2011 „wurde die Idee geboren, den letzten Bereich, der noch nicht akademisiert ist – nämlich den fliegerischen – zu akademisieren“, so Rattay. Nur wenige Monate später fanden die ersten Gespräche an der Universität der Bundeswehr München mit der Präsidentin statt. Die vorläufige Akkreditierung erhielt Aeronautical Engineering im Juni 2015, der erste Jahrgang startete im selben Jahr am 1. Oktober mit dem Studium. Ein Jahr später, im Juni 2016, erfolgte die auflagenfreie Akkreditierung des Studiengangs.

Teambewusstsein von Anfang an

Ein Highlight der Absolventenfeier: Der Blick hinter die Kulissen, den drei Studierende gewährten. So berichteten Oberfähnrich Maria Z. und Oberfähnrich Jonas Maximilian V. (Jg. 2018) vom akademischen Teil des Studiums: Mathe-Kurse, Thermodynamik, Flugmechanik und Flugregelung seien nur ein paar der anspruchsvollen Fächer, die sie bestehen müssen. Doch wussten die beiden noch anderes zu berichten: „In diesem Studium wird das Teambewusstsein von Anfang an gefördert.“ Auch Leutnant Johannes Michael R., der zu den Absolventen des ersten Jahrgangs gehört, bestätigte: „Aus Kameraden wurden Freunde. Wir reisten zusammen, wir lernten zusammen und wir lebten zusammen.“ Gemeinsam mit den weiteren drei Absolventen Oberleutnant Felix W., Oberleutnant Simon K. und Oberleutnant Nicolas Alexander G. durchlief er seine fliegerische Ausbildung in Sheppard, Dallas.

Prof. Andreas Hupfer betonte am Ende der Feier noch einmal, dass das duale Konzept nur funktionieren könne, wenn die universitäre und militärische Seite gut zusammenarbeiten. Er bedankte sich deshalb noch einmal bei Prof. Niehuss, den anwesenden Professorinnen und Professoren, den Kameraden vom Kommando Luftwaffe 3 III und allen Unterstützern. An die anwesenden Studierenden und Absolventen richtete er seine abschließenden Worte: „Die beiden Abschlüsse – der akademische und der fliegerische – sind jeder für sich wertvoll! Ich gratuliere Ihnen herzlich.“


Titelbild: Prof. Merith Niehuss und Generalleutnant Dr. Ansgar Rieks überreichten Oberleutnant Felix W., Oberleutnant Simon K., Leutnant Johannes Michael R. und Oberleutnant Nicolas Alexander G. im Beisein von Prof. Andreas Hupfer und Florian Hahn, MdB (v. l. n. r.) ihre Abschlusszeugnisse (© Universität der Bundeswehr/Siebold)