Kommentar: Wie das Coronavirus die Sportwelt verändert

25 März 2020

Das Coronavirus hinterlässt auch in der Sportwelt Spuren: Wettkämpfe wurden gestoppt, die Olympischen Spiele verschoben. Viele Vereine werden die Folgen zu spüren bekommen.

Ein Kommentar von Prof. Christopher Huth, Institut für Sportwissenschaft

Corona stellt(e) die nationale und internationale Sportwelt quasi über Nacht auf den Kopf. Kurzfristig wurde versucht, über den Ausschluss von Zuschauern der Problematik zu entgegen.

Nach ersten Coronafällen bei aktiven Sportlerinnen und Sportlern wurden alle Sportwettkämpfe gestoppt. Auf Druck von couragierten Athletinnen und Athleten sowie nationalen Sportverbänden, wie z.B. Kanada, wurden nun auch die Olympischen Sommerspiele (vorläufig) um ein Jahr verschoben. Die wirtschaftlichen und insbesondere organisatorischen Auswirkungen werden noch Jahre nachwirken; selbst bei eigentlich finanziell gut aufgestellten Sportligen wie beispielsweise der 1. Fußball-Bundesliga.

Doch auch den Breitensport samt seinen Sportvereinen trifft die Pandemie extrem und vollkommen unvorbereitet. Aus diesem Grund versucht beispielsweise der Bayerische Landes-Sportverband, die möglichen wirtschaftlichen Schäden mit Hilfe der Vereine abzuschätzen und gebündelt an die Bayerische Staatsregierung zu übermitteln, um auf eine bestmögliche finanzielle Unterstützung hinzuwirken. Werden die positiven Auswirkungen des Sports auf die Gesellschaft berücksichtigt, bleibt zu hoffen, dass der organisierte Breitensport Unterstützung erfährt. Ohne diese werden es einige Sportvereine nur schwerlich schaffen, wirtschaftlich zu überleben.


Zur Person:
Prof. Christopher Huth vertritt zurzeit die Professur für Sportmanagement an der Universität der Bundeswehr München. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finanzierung und Marketing an der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie der Université Lumière Lyon II promovierte er an der Deutschen Sporthochschule Köln zu einem finanzpolitischen Thema im Profisport. Anschließend arbeitete er als Akademischer Rat am Lehrstuhl Sport Governance und Eventmanagement an der Universität Bayreuth und habilitierte in dieser Zeit. 

Weitere Informationen zum Institut für Sportwissenschaft unter: https://www.unibw.de/hum-sportwissenschaft


Titelbild: © iStockphoto/AndrewKravchenko