Kooperationsvereinbarung zur digitalen Langzeitarchivierung

22 Juni 2022

Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität der Bundeswehr München und den Staatlichen Archiven Bayerns

Am 21. Juni 2022 unterzeichneten Präsidentin Prof. Merith Niehuss, Vizepräsident Prof. Uwe Borghoff und die Generaldirektorin der Staatlichen Archive Bayerns Dr. Margit Ksoll-Marcon einen Kooperationsvertrag an der Universität der Bundeswehr München. Darin geht es um die Zusammenarbeit des Instituts für Softwaretechnologie und der datArena der Universität der Bundeswehr München mit den Staatlichen Archiven bei Datensicherung und Langzeitdatenspeicherung.

Die Vereinbarung umfasst die Kooperation der beiden Institutionen bei Organisation und Begleitung studentischer Projekte und Praktika, um den Studierenden Formen, Methoden und Instrumente des archivischen Informationsmanagements nahezubringen sowie Einblicke in das Berufsfeld Archivwesen und die Herausforderungen der digitale Langzeitarchivierung zu geben.

Wiederherstellung alter Datensätze und Langzeitarchivierung

Das Ziel der Vereinbarung ist es, dass beide Partner gemeinsame Projekte, wissenschaftliche Tagungen und Workshops entwickeln. Dafür können die Bestände der Staatlichen Archive Bayerns für Forschungszwecke durch Studierende und Dozierende des Instituts für Softwaretechnologie genutzt werden. Bei den Forschungsprojekten wie Projekt- oder Masterarbeiten soll es vorrangig um die Wiederherstellung und die Interpretationsfähigkeit von älteren Datenbeständen der Abgabestellen der Staatlichen Archive Bayerns, die Dokumentation der Formate und die digitale Langzeitspeicherung und Langzeitarchivierung gehen. Softwarelösungen, die in Forschungsarbeiten entstehen und für die Zwecke der Archivierung eingesetzt werden können, werden zur Nutzung durch die Staatlichen Archive freigegeben.

„Die Kooperation mit den Staatlichen Archiven ist für die Universität der Bundeswehr München und die Arbeiten in der datArena von besonderer Bedeutung. Dadurch erhalten unsere Forscherinnen und Forscher Zugang zu authentischem und historisch wertvollem Datenmaterial sowie enge persönliche Kontakte zu international ausgewiesenen Experten der digitalen Langzeitarchivierung,“ erläutert Prof. Borghoff. Dr. Ksoll-Marcon führte hierzu aus: „Enge Kontakte zum Institut für Softwaretechnologie der Universität der Bundeswehr bestehen schon seit vielen Jahren und werden durch diese Kooperation intensiviert. Ziel ist es, Forschungsdaten lesbar und nutzbar machen und die dafür erforderlichen Technologien weiter zu entwickeln.“

Die datArena: Ein Forum der Begegnung

Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags fand in den neuen Räumlichkeiten der datArena auf dem Gelände der Universität der Bundeswehr München statt. Die datArena ist ein Lehr-, Forschungs- und Ausstellungszentrum, das zwischen Technik-, Kultur- und Sozialgeschichte vermittelt und zugleich Forschenden, Studierenden und der Öffentlichkeit ein Forum für Begegnung bieten wird. Die datArena wurde gemeinsam von Prof. Borghoff und John G. Zabulitzky gegründet.

Derzeit wird ein Umzug auf dem Gelände abgeschlossen. Die datArena beheimatet neben wertvollen, technikgeschichtlich repräsentativen elektronischen Rechnern ein Software-Archiv von internationalem Rang sowie eine der größten Sammlungen von historischen digitalen Datenträgern. Da die Software und Medien auf funktionsfähigen Geräten aus der jeweiligen Epoche verwendet werden können, lassen sich historische Software und digitale Dokumente wieder zum Leben erwecken. Somit bietet die datArena eine hervorragende Infrastruktur zur Forschung auf dem Gebiet der digitalen Langzeitarchivierung und zur Bewahrung des digitalen kulturellen Erbes. In Verbindung mit der datArena werden zukünftig Lehrveranstaltungen und Praktika der Bayerischen Archivschule organisiert und durchgeführt werden.


Titelbild (v.l.n.r.): Generaldirektorin Dr. Margit Ksoll-Marcon, Prof. Uwe Borghoff und Präsidentin Prof. Merith Niehuss bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags (© Universität der Bundeswehr München/Siebold)