Gastvortrag zur Pressearbeit der Bundeswehr

12 November 2020

Gutes Image oder gute Story: Pressesprecher und Journalisten verfolgen mit ihrer Arbeit unterschiedliche Ziele. Geht es um die Bundeswehr, kommt noch eine Besonderheit dazu: „Wir sind immer, immer auch politisch“, sagte Oberst Thomas Scheibe, langjähriger PR-Profi der Truppe, in einem Online-Gastvortrag im Studiengang „Management und Medien“.

Diese spezielle Wirkung müsse bei der Kommunikation der Bundeswehr mit Presse und Bürgern immer mitgedacht werden. Hauptziel ist laut Scheibe, „ein vernünftiges und sachliches Bild“ in die Medien zu bringen. „Wir wollen so offen wie möglich sein.“ Dazu gehöre der regelmäßige Austausch zwischen Pressesprechern und Journalisten – und Vertrauen.

Wie der Oberst in einer Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Irene Preisinger ausführte, macht sich der Sparkurs in Redaktionen und der Konkurrenzdruck in der Medienbranche auch bei der Pressearbeit immer stärker bemerkbar. „Viele Journalisten stehen sehr unter Druck. Und die Spezialisten für unser Gebiet sind weniger geworden“, sagte Scheibe, der seit 1995 in der Informationsarbeit der Bundeswehr tätig ist und seit Frühjahr 2020 das Presse- und Informationszentrum des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz leitet. Die Behörde war in den Turbulenzen um den Großauftrag für neue Sturmgewehre zuletzt selbst in die Schlagzeilen geraten. Der PR-Experte betonte, in schwierigen Situationen sei der direkte Austausch zwischen Pressesprechern und Journalisten besonders wichtig, Kommunikation nur über E-Mail reiche in solchen Fällen nicht aus. „Wenn Zweifel oder Krisen da sind, braucht man persönlichen Kontakt.“

 

 

Bild: Maximilian Marquardt/UniBwM