Probenherstellung und -vorbereitung

Zur Probekörperherstellung ist unser Betonlabor mit Zwangsmischern verschiedener Kapazitäten sowie Messinstrumentarien für Frischbetonuntersuchungen nach DIN EN 12350 ausgestattet.
Neben der Durchführung von Praktika sowie der Nutzung für Abschlussarbeiten im Rahmen des Studiums werden Frischbetonuntersuchungen für Industrie- und Forschungsvorhaben durchgeführt und die dafür erforderlichen Festbetonprobekörper hergestellt.

Beton- und Mörtelmischer

Immer den richtigen Mischer für die jeweilige Aufgabe

Für die verschiedenen Einsatzbereiche stehen im Labor unterschiedliche Mischertypen und -größen zur Verfügung. Die sehr leichten Leichtbetone mit weicher Konsistenz müssen anders behandelt werden als ein hochfester Normalbeton mit Splitt als grober Gesteinskörnung.

Während sich für orientierende Versuche und Praktika kleine Mischer eignen, werden für Forschungsvorhaben häufig mehr Probekörper und eine entsprechend größeres Betonvolumen benötigt. Es stehen Zwangsmischer für Frischbetonvolumina von 35 l bis 100 l zur Verfügung. Zusätzlich gibt es Eimermischer für Kleinstproben.

 

Betonmischer

Zur Herstellung von Leichtbetonen eignen sich besonders die UEZ-Mischer. Ihre Mischerschaufeln sind speziell mit Kunststoffpaddeln bestückt, damit während des Mischvorgangs der Kornbruch der leichten Gesteinskörnung minimiert wird. Nur so gelingt es, auch anspruchsvollste sehr leichte Leichtbetone reproduzierbar herzustellen. 

 

Mischer für Leichtbeton

Als sehr robuste Arbeitsgeräte stehen zwei Zyklos-Mischer zur Verfügung. Diese Mischer lassen sich sehr gut befüllen und sind fast in jedem Betonlabor zu finden. Sie eignen sich für fast alle Normalbetone.

 

Mörtelmischer

Im Bindemittellabor gibt es modernste Mörtel- und Bindemittelleimmischer.

Bohren, Schleifen, Sägen

Bohrkerne

Probekörper müssen nach der Herstellung für die Prüfungen konfektioniert werden. Dazu können Proben als Bohrkerne aus Bauwerken vor Ort oder im Rahmen der Qualitätskontrolle von Spritzbeton aus Spritzkästen im Labor herausgebohrt werden. Im kleinen Maßstab werden so Proben für die Untersuchung im Computertomographen gewonnen.

 

Sägen

Bohrkerne werden auf die passende Länge gekürzt und prismatische oder kubische Proben aus Porenbetonsteinen oder haufwerksporigen Leichtbetonelementen herauspräpariert.

 

Schleifen und Abgleichen

Eine planparallele und ebene Vorbereitung der Prüfkörperendflächen, über die die Belastung in die Proben eingeleitet wird, ist essentiell. Hierzu stehen verschiedene Geräte zur Verfügung, die zum Teil mit automatischen Probenwechslern für einen höheren Durchsatz ausgestattet sind.

Der höchste Grad der Ebenheit wird durch das Polieren der Oberflächen erreicht. Dies ist unter anderem für die Vorbereitung der im Mikroskop zu untersuchenden, harzgetränkten Mikrorissproben notwendig.

Eine Alternative zum Planparallelschleifen von Zylindern ist das Abgleichen der Endflächen mit einer schnell erhärtenden Masse. Als Abgleichschichten werden Hartgips oder Schwefel verwendet.



Aufbereiten und Konditionieren

Brechen und Mahlen

Je nach Art der beabsichtigten Prüfung kann eine Zerkleinerung des zu untersuchenden Materials erforderlich sein. Hierzu stehen verschiedene Backenbrecher, Mühlen und Mörser im Labor.

 Schwingmühle Retsch MM 400 für eine Endfeinheit von 5 µm

Bild: Laborschwingmühle Retsch MM 400 für das Aufmahlen von Proben mit einer Endfeinheit von 5 µm

 

Konditionieren

Prüfungen müssen unter kontrollierten und reproduzierbaren Bedingungen nach den jeweiligen Prüfvorschriften erfolgen. Für diese Zwecke stehen ein Klimaraum und mehrere Klimaschränke zur Verfügung. Ergänzend gibt es mehrere Trockenschränke, die vor allem für die Bestimmung der Trockenrohdichten von Leichtbetonen herangezogen werden.

Klimaschrank CTS für die gezielte Probenkonditionierung

Bild: Klimaschrank

 

Autoklav

Ein Autoklav ist ein gasdicht verschließbarer Druckbehälter, der für die thermische Behandlung von Stoffen im Überdruckbereich eingesetzt wird. Im Bereich der Baustoffe werden Autoklaven eingesetzt, um Kalksandsteine und Porenbeton herzustellen. Das Aushärten dieser Baustoffe und somit deren Festigkeit und die entstehende Gefügestruktur können über den Prozess des Autoklavieren gesteuert werden. Der Autoklav des Instituts hat ein Fassungsvermögen von 11 Litern. Die Arbeitstemperatur reicht von 0 °C bis 300 °C bei einem maximalen Arbeitsdruck von 24 bar.

Bild: Hochdruck-Laborreaktor Highpreactor aus Edelstahl der Firma Berghoff

 

Glühen und Brennen

 Die Glühöfen erreichen maximal eine Temperatur von 1400 °C. Sie eignen sich zu gezieltem Calcinieren von Tonen und Tongemischen. Sie werden auch bei Synthetisieren von Zementklinkermineralien eingesetzt.

Glühofen mit einer Maximaltemperatur von 1400 °C

Bild: geöffneter Glühofen