Der Stifter
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. mult. Ulrich L. Rohde, renommierter deutsch-US-amerikanischer Unternehmer und Wissenschaftler auf dem Feld der Hochfrequenz-, Radio- und Messtechnik. Honorarprofessor an der Fakultät für Informatik, seit 2013 Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Kriterien für die Preisvergabe
Mit dem Ulrich L. Rohde-Preis, der mit € 10.000 dotiert ist, werden exzellente Forschungsleistungen nach den spezifischen Kriterien und Maßstäben des jeweiligen Faches ausgezeichnet. Die prämierten Arbeiten sollen an der Universität der Bundeswehr München entstanden sein und können aus einer bahnbrechenden Monographie (Opus Magnum) oder mehreren Artikeln in hochgerankten Journals des jeweiligen Faches bestehen. Auf diese Weise wird den unterschiedlichen Fachkulturen Rechnung getragen. Dem humboldtschen Bildungsideal gemäß wird in der Ausschreibung des Preises bewusst keine thematische Eingrenzung vorgenommen; die prämierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen in ihren Arbeiten indes hohe wissenschaftliche mit entsprechender gesellschaftlicher Relevanz verbinden und auf diese Weise wichtige Impulse für die großen Debatten unserer Zeit liefern.
Im Jahr 2019 wurde ein Preis für die MINT-Fächer vergeben, im Jahr 2020 zwei Preise, einer für die MINT-Fächer, einer für die geisteswissenschaftlichen Fächer (GSW-Fächer).
Unsere Preisträger 2019/2020:
Innovative und leistungsfähige bildgebende Messverfahren
Seit Mitte der 1990er Jahre hat Prof. Kähler mit Begeisterung und großem Einfallsreichtum die enormen technologischen Fortschritte auf dem Gebiet der Laser, LEDs, Digitalkameras, Computer und Algorithmen vereint, um innovative und leistungsfähige bildgebende Messverfahren zu entwickeln. Diese Techniken haben es ermöglicht, komplexe Strömungsphänomene auf makroskopischen und mikroskopischen Skalen mit hoher räumlicher Auflösung und geringer Messunsicherheit zu untersuchen. Er hat zahlreiche optische Aufnahmesysteme und neuartige Algorithmen entwickelt, die ihren Weg in grundlegende Lehrbücher gefunden haben, von Unternehmen vertrieben und weltweit von Forschern eingesetzt werden.
An vielen Universitäten rund um den Globus sind seine Entwicklungen Teil des Lehrplans. Aufgrund seiner innovativen technologischen Entwicklungen konnte er mit seinem Team zahlreiche grundlegende wissenschaftliche Strömungsprobleme aufklären und damit herausragende wissenschaftliche Beiträge in sehr unterschiedlichen Forschungsgebieten der Strömungsmechanik und Aerodynamik leisten. In der jüngsten Vergangenheit machte er in der breiten Öffentlichkeit mit namhaften Beiträgen zur Corona-Forschung auf sich aufmerksam. In diesen gab er z. B. Hinweise zum besseren Schutz vor einer Viruserkrankung und erklärte die Verläufe der Virenübertragung. Prof. Kähler verbindet mit seinen exzellenten Forschungsleistungen somit erstklassige Grundlagenforschung mit Praxisrelevanz.
Konfliktkompetenz stärken und steigern
Maes‘ Forschung ist im Schnittfeld von Pädagogischer Psychologie, Sozialpsychologie und Differentieller Psychologie angesiedelt und immer an der Verbindung von Grundlagenforschung und angewandten Fragestellungen interessiert. Ihm gebührt das Verdienst, an der Präsidialkommission zur Einrichtung des Studiengangs Psychologie an der UniBw München mitgewirkt zu haben. Diese Kommission entwickelte ein hoch attraktives und seit Jahren praxisbewährtes Konzept, das zudem mit den Anwendungsfächern Klinische, Konflikt- und Gesundheitspsychologie Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen deutschen Instituten aufweist. Zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat er in den letzten Jahren das Programm „Conflict food“ gestartet, das es sich zum Ziel gesetzt hat, konfliktpsychologische Erkenntnisse an die breite Bevölkerung weiterzugeben und so die allgemeine Konfliktkompetenz zu stärken und zu steigern.
Ein Meilenstein der Leistungselektronik
Prof. Marquardts Erfindung des „Modular Multilevel Controller (MMC)“ war ein Meilenstein der Leistungselektronik, der die Spannungsumwandlung vor allem im Hochspannungsbereich grundlegend revolutioniert und damit u. a. die großräumige, stabile Verteilung von regenerativen Energien ermöglicht hat. Er hat mit seinen Forschungsarbeiten und Innovationen entscheidend zum wissenschaftlichen Fortschritt beigetragen, viele seiner Ideen und Konzepte haben sich als grundlegend erwiesen und international in der Industrie breite und erfolgreiche Anwendung gefunden. Zusätzlich verfügt seine Forschung über eine hohe gesellschaftliche Relevanz, da sie Grundlagen für den effizienten Umbau der Energieversorgung auf eine regenerative Basis schafft. Die Auszeichnung erhält Prof. Marquardt dafür, dass seine Arbeiten im Fachgebiet Leistungselektronik herausragende Grundlagenforschung und bahnbrechende Anwendung in der Industrie (mit hoher gesellschaftlicher Relevanz) verbinden.