Luftgestütztes S-Band SAR-System
Motivation:
Ein Radar mit synthetischer Apertur (SAR) liefert hochauflösende Bilder der Erdoberfläche unabhängig von Wetterbedingungen und Tageslicht, was für zeitkritische Anwendungen, z.B. die abbildende Aufklärung oder die Kartierung von Katastrophenereignissen unerlässlich ist. Diese Technologie ermöglicht es, detaillierte Informationen über Gelände, Vegetation und städtische Gebiete zu gewinnen, was in Bereichen wie Umweltmonitoring, Katastrophenmanagement und Sicherheitsanwendungen von großer Bedeutung ist.
Die Professur für Erdbeobachtung plant die Entwicklung und den Betrieb des luftgestützten Single-Pass Multi-Antenna Radar Tomography S-Band (SMARTS) Systems, das in der Lage ist, SAR-Aufnahmen im sogenannten Single-Pass-Tomographie-Modus aufzunehmen. Das S-Band wird genutzt, da es einen guten Kompromiss zwischen kurzen und langen Mikrowellen darstellt. Bei hoher räumlicher Auflösung wird eine überdurchschnittliche Eindringfähigkeit, z.B. in Vegetation oder trockenen Boden erwartet.
Forschungsschwerpunkt:
Die Professur für Erdbeobachtung konzentriert sich in der Forschung vor allem auf die Entwicklung innovativer Methoden und Algorithmen für eine verbesserte Extraktion von Geoinformationen aus unterschiedlichen Fernerkundungsdaten. Neben klassischen Verfahren aus dem Bereich der Bild- und Signalverarbeitung kommen dabei insbesondere moderne Verfahren des maschinellen Lernens bzw. der künstlichen Intelligenz zum Einsatz. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Kombination von Expertise in der physikalischen Modellierung von Sensoreigenschaften in Kombination mit tiefen neuronalen Netzen. Im Rahmen von MissionLab wird diese Expertise mit der hauseigenen, flugzeuggetragenen S-Band-SAR-Mission kombiniert, um innovative Lösungen mit Dual Use-Charakter zu entwickeln.