Das von Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr geförderte Projekt wurde bereits im Jahre 2000 ins Leben gerufen und wird von der „Brückengruppe“, einer Arbeitsgemeinschaft aus Mitarbeitern der Professuren für Massivbau und für Stahlbau sowie des Instituts für Statik und Mechanik der Universität der Bundeswehr München bearbeitet. Forschungsschwerpunkt ist neben dem Konzept zur Erkundung der maßgeblichen Daten an Brückenbauwerken unterschiedlicher Bauarten die Entwicklung von Berechnungsmethoden zur Beurteilung der Tragfähigkeit unbekannter Stahl-, Stahlverbund, Holz- oder Massivbrücken in militärischen Einsatzgebieten, um eine möglichst uneingeschränkte Mobilität der Bodentruppen sicherzustellen. Die Abschätzung der Bauwerksbelastbarkeit erfolgt bei Betonbrücken beispielsweise auf der Grundlage einer Untersuchung einer großen Zahl von bestehenden Brücken. Der maßgebende Parameter zur Ermittlung der zulässigen Fahrzeuglasten ist in diesem Fall die Eigenlast des Bauwerks. Eine zusätzliche Methode, bei der eine numerische Berechnung der Tragfähigkeit nach der „Finite – Elemente – Methode“ erfolgt, ist derzeit in der Bearbeitung. Die entwickelten Einstufungsverfahren wurden bereits auf dem Balkan und in Afghanistan eingesetzt. Um dem für die Brückenklassifizierung zuständigen Personal eine einfache Anwendung der Berechnungsmethoden zu ermöglichen, wird aktuell ein einsatztaugliches, auf mobilen Endgeräten lauffähiges Softwaretool namens „BRASSCO-NG“ umgesetzt. Darüber hinaus befasst sich die Brückengruppe aktuell mit Untersuchungen zur Möglichkeit der telepräsenten Brückenerkundung mittels unbemannter Luftfahrzeuge.