dtec.bw-Projekt »MEXT« empfängt Bayerischen Gesundheitsminister

28 Juni 2022

Nach Informationen zu allgemeinen Entwicklungen an der UniBw M durch die Präsidentin der Universität Prof. Merith Niehuss stellte die Vizepräsidentin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und nachhaltige Entwicklung an der Universität und Wissenschaftliche Direktorin und Sprecherin des dtec.bw, Prof. Eva-Maria Kern, das dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr vor und ging dabei insbesondere darauf ein, dass das Ziel der Forschungsprojekte sei, die Forschung »auf die Straße zu bringen.«

Danach besuchten Staatsminister Klaus Holetschek und Landtagsabgeordnete Kerstin Schreyer das dtec.bw-geförderte Projekt MEXT (kurz für »Modular Extended Transcranial Magnetic Stimulation«) auf dem Campus der Universität. Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine schmerzfreie, nicht-invasive Technologie zur Stimulation des Gehirns mit einer Stimulationsspule. Hier können mit Hilfe starker Magnetfelder Bereiche des Gehirns sowohl stimuliert als auch gehemmt werden. Das macht TMS zu einem nützlichen Werkzeug in der neurowissenschaftlichen Forschung, das neue therapeutische Möglichkeiten z. B. bei Depressionen oder Posttraumatischen Belastungsstörungen möglich macht. Bisher auf dem Markt befindliche Geräte funktionieren allerdings immer noch nach dem gleichen, bereits 35 Jahre alten Prinzip und auch im Bereich der Medikamente sind aktuell wenig Fortschritte erkennbar.

Durch das dtec.bw wird mit »MEXT« jetzt ein Spitzenforschungsprojekt mit großem Potential für künftige medizinische Anwendungen möglich. Die beiden Gäste konnten mit einer im Forschungsbetrieb genutzten Magnetspule die Magnetstimulation direkt an sich ausprobieren und zeigten sich beeindruckt: »Zu diesem Ansatz kann man nur gratulieren, denn die Themen Depression oder auch Fatigue rücken immer weiter in den Fokus«, so der Staatsminister.

 

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Dr. Manuel Kuder zeigt Staatsminister Holetschek die mögliche Anwendung einer Magnetstimulation (© UniBw M/Siebold)

 

Das Projekt setzt sich interdisziplinär aus Expertinnen und Experten der Universität der Bundeswehr und ihrer Kooperationspartner aus der Psychologie, der Elektrotechnik und den Sportwissenschaften zusammen. Beim Besichtigungstermin wurden die Disziplinen vertreten durch Prof. Thomas Weyh (Professur für Elektrische Energieerzeugung und –verteilung), Prof. Wolfgang Mack (allgemeine Psychologie) und Prof. Wolfgang Seiberl (Bewegungswissenschaften mit einem Schwerpunkt Digitalisierung).

Mit dem Blick in die Zukunft könnte durch die Forschungsergebnisse und das in »MEXT« entstehende TMS-Gerät eine Behandlung von zu Hause aus Realität werden. Das würde den weltweiten Millionen unter Depression leidenden Menschen eine völlig neue Behandlungsperspektive eröffnen.


Weitere Informationen auf der Projektseite von »MEXT« 

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