Die Professur trägt durch theoriegeleitete, empirische Forschung zum Erkenntnisfortschritt im Bereich Strategisches Management bei. Dabei interessieren wir uns ganz besonders für Fragestellungen an den Schnittstellen von Unternehmensstrategie und Entrepreneurship. Die Forschungsaktivitäten leisten dabei vielfältige Beiträge zur Beantwortung von gesamtgesellschaftlich relevanten Fragen nach der Wertschöpfung der Zukunft.

Forschungsschwerpunkte

Herausforderungen und Erfolgsfaktoren von interorganisationalen Netzwerken

Die fortschreitende Digitalisierung führt dazu, dass Organisationsgrenzen verschwimmen und Organisationen sich miteinander vernetzen, um gemeinsam die verstärkte Dynamik und den Innovationsdruck zu bewältigen. Im privaten Sektor ist dieses interorganisationale Netzwerken insbesondere bei kleinen und mittelständische Unternehmen zu beobachten. Derartige vernetzte Einheiten (sog. Wertschöpfungsnetzwerke, Kooperationen, Cluster) werden auch als Organisationsformen der Zukunft bezeichnet. Die Professur forscht zu Fragen des interorganisationalen Netzwerkens auf unterschiedlichen Ebenen:

  1. Auf Ebene der Netzwerke untersuchen wir u.a. die strukturelle Ausgestaltung und Funktionsweise von (regionalen) Innovationsnetzwerken, die Aufschluss geben über ihr Geschäftsmodell und den Wertbeitrag für die beteiligten Unternehmen. 
  2. Auf Ebene der Unternehmen untersuchen wir bspw.,  wie Unternehmen Innovationsnetzwerke in strategischer Hinsicht nutzen, um ihre Agilität zu steigern und dadurch aktuelle Herausforderungen (z.B. durch die Digitalisierung) besser meistern.
  3. Auf Ebene der für das Netzwerken verantwortlichen Individuen untersuchen wir mithilfe von (sozial-)psychologischen Ansätzen u.a. die Determinanten (z.B. Identifikation mit dem Netzwerk) sowie die Auswirkungen des interorganisationalen Netzwerkens (z.B. Auswirkungen auf Wohlbefinden und individuelle Leistung).

Eigentümerstruktur und strategische Entscheidungsfindung bzw. strategisches Verhalten

Die jüngere Strategieforschung schenkt Unternehmen, die von Gründerinnen und Gründern bzw. deren Familien geführt werden (im Folgenden: Familienunternehmen), wachsende Aufmerksamkeit. Familienunternehmen unterscheiden sich von Nicht-Familienunternehmen u.a. durch ihre konzentrierte Eigentumsstruktur. Aus dieser konzentrierten Eigentumsstruktur resultieren verschiedene Besonderheiten der Unternehmensführung, wie z.B. Entscheidungsprozesse, die nicht auf Gewinnmaximierung, sondern auf Maximierung des Familienwohlstands ausgerichtet sind. Zum Familienwohlstand zählt dabei der langfristige Fortbestand des Unternehmens ebenso wie die Reputation als Unternehmerfamilie. Vor diesem Hintergrund untersucht die Professur folgende beispielhafte Fragestellungen:

  1. Inwiefern haben Familienunternehmen Vor- bzw. Nachteile darin, Lösungsstrategien für sog. Grand Societal Challenges zu entwickeln? Und welche Mechanismen liegen diesen Vor- bzw. Nachteilen zugrunde?
  2. Inwiefern haben Familienunternehmen Vor- bzw. Nachteile darin, Innovationsstrategien für eine erfolgreiche digitale Transformation zu entwickeln und zu implementieren? Und welche Mechanismen liegen diesen Vor- bzw. Nachteilen zugrunde?
  3. Inwiefern beeinflusst die soziale Identifikation des Top Managements mit dem Familienunternehmen die zu treffenden Entscheidungen, z.B. hinsichtlich des Gehalts von CEOs? Und welche Mechanismen liegen diesem Einfluss zugrunde?

Bei der Beantwortung dieser Fragestellungen interessieren uns sowohl die Unterschiede von Familienunternehmen im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen als auch die Heterogenität von Familienunternehmen an sich.

Eigentümerstruktur und die Verflechtung von Spitzenführungskräften

Die konzentrierte Eigentumsstruktur in Unternehmen, die von Gründerinnen und Gründern bzw. deren Familien geführt werden (im Folgenden: Familienunternehmen), führt zu Möglichkeiten der sozialen Einflussnahme bzw. Machtausübung innerhalb und zwischen den Organen der Unternehmensführung, die sich von denen in Nicht-Familienunternehmen unterscheiden. Vor diesem Hintergrund untersucht die Professur folgende beispielhafte Fragestellungen:

  1. Welchen Mustern folgen Spitzenführungskräfte von Familienunternehmen bei ihrer Netzwerkbildung (z.B. Annahme von Aufsichtsratsmandaten)? Inwiefern führt die Verflechtung mit anderen Familienunternehmen zu einer Verstärkung der speziellen Funktionslogik dieser Unternehmen?
  2. Inwiefern und unter welchen Bedingungen ist es neuen Mitgliedern in Familienunternehmen möglich, in die Führungselite aufzusteigen?
  3. Welche Rolle spielen bestehende Netzwerke bei der Frage nach der Entlassung von CEOs von Familienunternehmen?

Bei der Beantwortung dieser Fragestellungen interessieren uns sowohl die Unterschiede von Familienunternehmen im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen als auch die Heterogenität von Familienunternehmen an sich.