Die jüngere Strategieforschung schenkt Unternehmen, die von Gründerinnen und Gründern bzw. deren Familien geführt werden (im Folgenden: Familienunternehmen), wachsende Aufmerksamkeit. Familienunternehmen unterscheiden sich von Nicht-Familienunternehmen u.a. durch ihre konzentrierte Eigentumsstruktur. Aus dieser konzentrierten Eigentumsstruktur resultieren verschiedene Besonderheiten der Unternehmensführung, wie z.B. Entscheidungsprozesse, die nicht auf Gewinnmaximierung, sondern auf Maximierung des Familienwohlstands ausgerichtet sind. Zum Familienwohlstand zählt dabei der langfristige Fortbestand des Unternehmens ebenso wie die Reputation als Unternehmerfamilie. Vor diesem Hintergrund untersucht die Professur folgende beispielhafte Fragestellungen:

  1. Inwiefern haben Familienunternehmen Vor- bzw. Nachteile darin, Lösungsstrategien für sog. Grand Societal Challenges zu entwickeln? Und welche Mechanismen liegen diesen Vor- bzw. Nachteilen zugrunde?
  2. Inwiefern haben Familienunternehmen Vor- bzw. Nachteile darin, Innovationsstrategien für eine erfolgreiche digitale Transformation zu entwickeln und zu implementieren? Und welche Mechanismen liegen diesen Vor- bzw. Nachteilen zugrunde?
  3. Inwiefern beeinflusst die soziale Identifikation des Top Managements mit dem Familienunternehmen die zu treffenden Entscheidungen, z.B. hinsichtlich des Gehalts von CEOs? Und welche Mechanismen liegen diesem Einfluss zugrunde?

Bei der Beantwortung dieser Fragestellungen interessieren uns sowohl die Unterschiede von Familienunternehmen im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen als auch die Heterogenität von Familienunternehmen an sich.