Die JVA Stadelheim, eine Exkursion in die Münchener Geschichte und den verbitterten Kampf für die Freiheit.

16 November 2023

Am 10.Oktober 2023 besuchte der Stab im Rahmen einer politischen Bildung die JVA Stadelheim um mehr über den geschichtsträchtigen Ort zu erfahren und der Widerstandsgruppe " Weiße Rose"

An der JVA angekommen wurden wir kurz in die Örtlichkeiten eingewiesen und verlegten innerhalb des Objektes an den Aufnahmepunkt. Hier ließen wir Telekommunikationsgeräte ,Ausweise ,Schlüssel und weitere Gegenstände in den Fahrzeugen und koppelten mit Herrn Nigl , unseren "Tourguide". Er nahm uns in Empfang und führte uns durch einen Irrgarten von Gängen in den Konferenzraum. Dort erfolgte eine kurze Einweisung durch Frau Pfälzer mit einem Ausblick auf die Rahmenhandlung des Vormittags. Daraus entwickelte sich ein kurzes Gespräch mit verschiedenen Vertretern des Stabes der Universität der Bundeswehr München , wobei ein reges Interesse bekundet wurde die verschiedenen Dienststellen und Fakultäten der Universität zu besuchen.

Im Anschluss wurde unsere Gruppe wieder vom Herrn Nigl übernehmen und dieser führte uns im laufenden Betrieb durch die Gefangenenanstalt. Es rasch ein beklemmendes Gefühl auf , von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, da wir ständig durch verschlossene Türen mussten und diese hinter uns von einem weiteren Beamten wieder zugesperrt wurden. Im weiteren Verlauf der Führung wurden weitere Einblicke gewährt, wie der Aufenthalt eines Inhaftierten abläuft, welche Einschränkungen dieser erfährt und welche Arbeiten von den Inhaftierten verrichtet werden. Kurz vor Ende der Führung wurde uns ein Einblick in das interne Museum der Anstalt gewährt. Dies wurde für rege Gespräche genutzt bis wir abschließen die Gedenkstätte besucht haben.


Nach der ausgiebigen Führung durch die JVA wurde zur Stärkung in einen Biergarten eingekehrt um Kraft für den letzten Punkt des Tages zu sammeln.

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Zum Abschluss sammelten wir uns am Grab der Geschwister Sophie und Hans Scholl , welche zur Widerstandsgruppe " Weiße Rose" gehörten.

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Die wohl bekannteste Widerstandsgruppe gegen das NS -Regime. Sie begannen im Juni 1942 mit den ersten Flugblättern und riefen , in literarischer Sprache, zum passiven Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft auf. Diese Gedanken bestärkten sich weiter, als die jungen Männer der Weißen Rose im Sommer 1942, beobachten wie ausgezehrte jüdische Frauen zur Zwangsarbeit getrieben und Nachrichten über Massenhinrichtungen die Runde machten. Die Arbeit der Widerstandsgruppe intensivierte sich ab Februar 1943 , in dem sie in nächtlichen Aktionen Anti-Nazi Parolen wie "Nieder mit Hitler", "Hitler Massenmörder" oder "Freiheit" an Münchner Hausfassaden malen.
Diesen Kampf führten Sie weiter, bis zu ihrem sechsten und letzten Flugblatt. Beim verteilen dieser wurden Sie vom Hausmeister der Universität erwischt und an die Gestapo übergeben. Nur 4 Tage später , am 22.Februar 1943, wurden sie vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und noch am selben Tag mit dem Fallbeil hingerichtet.

Zur Ehrung dieser Taten wurde gegenüber des Grabes der Familie Scholl eine Gedenkstätte eingerichtet. Welche zum verweilen und diskutieren einladen soll.

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