Media Richness-Theorie angepasst auf die agile Entwicklung physischer Produkte

Agile Entwicklungsteams nutzen Prototypen zur Kommunikation sowohl innerhalb des Teams als auch gegenüber internen und externen Stakeholdern (z. B. Kunden). Die Absicht agiler Entwicklung ist es, mit Hilfe der Prototypen Feedback einzusammeln, daran zu lernen und die zukünftigen Entwicklungsschritte daran auszurichten.

 

Die Media Richness-Theorie für die agile Entwicklung physischer Produkte nach Schmidt et al. (2017) erklärt, welche Art von Prototypen in Abhängigkeit der Kommunikationsaufgabe gewählt werden sollte (siehe Bild). Beinhaltet der Prototyp zu wenige Informationen, so wird der Evaluator wahrscheinlich kein verlässliches Feedback geben können. Beinhaltet der Prototyp jedoch zu viele Informationen, so könnte der Evaluator von den relevanten bzw. von den zu testenden Aspekten abgelenkt oder irritiert werden. Auch in diesem Fall wäre das Evaluator Feedback kaum wertvoll für die weiteren Entwicklungsschritte.

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Die Art von Prototypen scheint daher eine entscheidende Stellgröße zu sein, um verlässliches Feedback zu generieren. Nach Schmidt et al. (2017) sollte deshalb anhand der Komplexität der Kommunikationsaufgabe entschieden werden, ob ein Paper Prototype, eine Simulation oder doch eher ein 3D-gedrucktes Teil als Ergebnisform den größten Mehrwert durch verlässliches Evaluator Feedback liefert.

 

Eine detaillierte Erklärung der angepassten Media Richness-Theorie finden Sie hier:

Schmidt, T. S.; Böhmer, A.; Wallisch, A.; Paetzold, K. und Lindemann, U. (2017), "Media Richness Theory in Agile Development: Choosing Appropriate Kinds of Prototypes to Obtain Reliable Feedback", 23th International ICE Conference on Engineering, Technology and Innovation (ICE'17), Madeira, Portugal, 27.-29. Juni