Mission

Wir arbeiten auf der Grundlage eines empirisch-analytischen Wissenschaftsverständnisses. Empirische Wissenschaft bemüht sich, Sachverhalte in der Gesellschaft zu entdecken, Aussagen über Zusammenhänge zwischen ihnen zu formulieren und diese Aussagen zu überprüfen. Empirische Sozialforschung wird benötigt, um Theorien zur Erklärung menschlichen Handelns, sozialer Strukturen und Zusammenhänge zu testen.

Wir folgen der Forschungsidee des methodologischen Individualismus (James S. Coleman) und sind bestrebt, kollektive soziale Phänomene auf der Grundlage des Handelns der Akteure auf der Mikroebene zu erklären. 

Methodologisch verfolgen wir einen integrativen Ansatz, in dem sowohl quantitative als auch qualitative Methoden berücksichtigt werden, die als nur graduell und nicht fundamental verschieden betrachtet werden. In der Lehre wollen wir Studierende dazu befähigen, je nach Erkenntnisziel angemessene Verfahren aus dem methodischen Werkzeugkasten auszuwählen und diskutieren wechselseitige Bezugspunkte qualitativer und quantitativer Methoden sowie den Nutzen multimethodischer Ansätze.

Aktuelles

Aktuellste Publikationen

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Unsere Einführung in die sozialwissenschaftliche Datenanalyse ist in der 3. Auflage erschienen. Mit an Bord ist Dr. Hartmann als Mit-Herausgeber. Alle Kapitel wurden überarbeitet und ein neues Kapitel zur Logik von Signifikanztests ergänzt. Zusätzlich ist nun auch die englischsprachige Version erschienen.

 

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Eine jüngst erschienene Alters-Perioden-Kohortenanalyse zur Kirchenmitgliedschaft (hier im Open Access) zeigt, dass sich der Säkularisierungsprozess in Deutschland in mehrfacher Hinsicht verstärkt hat (Besprechung bei faz.net (hinter Bezahlschranke)). 

 

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Welche Zusammenhänge gibt es zwischen sozialen Schichten und verschiedenen Formen der traditionell-kirchlichen und individuell-alternativen Religiosität? Zu diesem klassischen Thema ist hier (im Open Access) eine Forschungsarbeit erschienen, die einen deskriptiven Überblick bietet (Besprechung bei faz.net (hinter Bezahlschranke)). 

 

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In einem Forschungsüberblick gehen wir aus einer Längsschnitts- und Lebensverlaufsperspektive auf das kausale Wechselspiel zwischen partnerschaftlichen Lebensformen, vertikaler Sozialstruktur und der Gesundheit ein.

 

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Lernen Eltern häufiger Eltern kennen als Personen ohne Kinder? Werden soziale Beziehungen zudem eher aufrecht erhalten, wenn der Elternschaftsstatus der beteiligten Personen übereinstimmt? Wir haben in dieser neu erschienen Open-Access-Studie versucht, derartige Prozesse der sozialen Beziehungswahl empirisch zu modellieren.

 

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Die Neuauflage des Handbuchs Familiensoziologie ist erschienen. Wir steuern zwei Beiträge zu quantitativen Forschungsdesigns und zu quantitativen Auswertungsverfahren bei. 

Abschlussarbeiten

Abschlussarbeiten

 

An dieser Stelle finden Sie Themenvorschläge für mögliche Abschlussarbeiten in Erstbetreuung der Professur für Sozialwissenschaftliche Methodenlehre. Selbst entwickelte Themen mit empirischem Schwerpunkt sind selbstverständlich ebenfalls jederzeit willkommen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an uns, wir können Ihnen im Hinblick auf den Datenzugang und geeignete Methoden weiterhelfen. Allgemeine Hinweise zum Verfassen von Abschlussarbeiten finden Sie hier.

 

Religion und soziale Schichten

Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aspekten von Religion (z.B. Kirchenmitgliedschaft, religiöse Praxis, religiöser Glauben) und der vertikalen Dimension der Sozialstruktur (soziale Schichten, soziale Klassen) sind ein klassisches Thema - das allerdings in den letzten Jahrzehnten kaum untersucht wurde. In Bachelor- oder Masterarbeiten kann dieser Frage daher mit ALLBUS-Daten nachgegangen werden. Neben traditionell-christlicher Religiosität können dabei auch alternative Glaubensformen (z.B. Mystik und Magie) einbezogen werden.

 

Welche Faktoren hebeln Bildungsnachteile aus? 

Eine niedrige sozio-ökonomische Herkunft und/oder ein Migrationshintergrund zählen zu den Faktoren, die mit Bildungsbenachteiligungen einhergehen können. In der Abschlussarbeit werden - basierend auf PISA-Daten - Schülerinnen und Schüler aus diesen Gruppen gezielt in den Blick genommen, die - trotz mutmaßlich ungünstiger Voraussetzungen - sehr leistungsstark sind. Dabei soll vor allem nach schulspezifischen Faktoren gesucht werden, die individuelle Bildungsnachteile aushebeln bzw. kompensieren können.   

 

„Es wächst zusammen, was zusammen gehört“ – Zur Entwicklung von Ost-West-Unterschieden nach 1990

Die Wiedervereinigung im Jahr 1990 stellt ein natürliches Quasi-Experiment dar: Nachdem beide deutsche Staaten sich in entgegengesetzten politischen Systemen über Jahrzehnte unterschiedlich entwickelt haben, wurde das Institutionen- und Rechtssystem im Zuge der Wiedervereinigung schlagartig ausgetauscht. Dennoch blieben aber Mentalitäten und eingeübte Verhaltensweisen zunächst weiterbestehen. Auf der Basis sozialwissenschaftlicher Umfragedaten – z.B. der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage in den Sozialwissenschaften (ALLBUS) – lässt sich nun untersuchen, inwieweit es in verschiedenen Bereichen nach 1990 Ost-West-Angleichungen gegeben hat und wo nach wie vor Unterschiede bestehen bzw. sogar größer geworden sind. Mögliche Themenfelder sind z.B. Religion, Werte (bspw. Postmaterialismus), familiale Lebensformen oder ökonomische Situation. Da hier im empirischen Teil einfache deskriptive Auswertungen ausreichen, eignet sich dieser Themenvorschlag auch sehr gut für Bachelorarbeiten.

 

Motive der Schulwahl und schulische Leistungen

In einer Masterarbeit soll auf Basis von PISA 2012-Daten die Frage geklärt werden, inwiefern es Zusammenhänge zwischen zwei Faktoren gibt: Erstens den Motiven, die Eltern bei der Wahl einer bestimmten Schule verfolgt haben (z.B. Schulweg, Ruf der Schule, Kursangebot) und zweitens der Leistung des Schülers.

 

Zuwanderung und Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat

In einer aktuellen Studie stellen Schmidt-Catran & Spiess (2017) mit ALLBUS-Daten fest, dass Befragte sich eher für einen Abbau des Sozialstaats aussprechen, wenn Ausländer in ihre Wohnregion zuwandern. Eine mögliche BA- oder MA-Arbeit könnte diese Befunde unter Einbezug der aktuellsten ALLBUS-Wellen fortschreiben und vor dem besonderen Hintergrund der Flüchtlinskrise ab 2015 diskutieren. 

 

Welche Frauen steigen in Führungspositionen auf?

In einer Bachelor- oder Masterarbeit soll auf Basis von Daten des Familienpanels (pairfam) der Frage nachgegangen werden, welche speziellen Merkmale Frauen aufweisen, die in Führungspositionen aufsteigen. Dazu sollen Frauen in solchen Positionen deskriptiv mit Vergleichsgruppen (nicht erwerbstätige Frauen, erwerbstätige Frauen ohne Führungsposition) hinsichtlich Bildung, Familienbiographie oder Arbeitsteilung in der Partnerschaft verglichen werden.

 

Beziegungsqualität von Pendlern

Aufbauend auf einer Arbeit von Feldhaus & Schlegel (2013) soll mit den aktuellsten Daten des Familienpanels (pairfam) überprüft werden, inwieweit die Partnerschaftszufriedenheit bei Pendlern geringer ausgeprägt ist als bei nicht mobilen Personen. Dazu ist eine Typologie verschiedener Pendel-Formen (z.B. tägliches Pendeln über geringe Distanz, Fernpendeln, Fernbeziehung mit getrennten Haushalten, "Vari-Mobilität") zu bilden. Das Thema ist für Bachelor- und Masterarbeiten geeignet.

 

Anwesenheitseffekte im Interview

Die Anwesenheit Dritter im Interview wird mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für sozial erwünschtes Antwortverhalten in Verbindung gebracht. In einer Abschlussarbeit könnte zunächst theoretisch aufgearbeitet werden, wie sich die Interviewsituation durch die Anwesenheit von Dritten wie z.B. den Ehepartner verändert. Empirisch könnte anschließend mit Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage in den Sozialwissenschaften (ALLBUS) untersucht werden, ob sich a) die Anwesenheit Dritter durch Variablen wie z.B. Bildung des Befragten vorhersagen lässt bzw. b) ob Befragte bei Anwesenheit Dritter bestimmte (heikle) Fragen anders beantworten. Hier besteht insbesondere die Möglichkeit einer Aktualisierung einer älteren Studie von Lander (1990). Das Thema eignet sich für Bachelor- und für Masterarbeiten. 

 

Familienformen und Bildungserfolg

Für den Bildungserfolg und die Wahl der Bildungslaufbahn spielt die Herkunftsfamilie eine bedeutende Rolle. Bisher wurde häufig der Einfluss des soziökonomischen Status der Eltern (Bildung, Berufsposition) betrachtet. Weniger gut erforscht ist dagegen, welche Rolle verschiedene Familienformen – z.B. alleinerziehende Eltern oder Stieffamilien – spielen. Das Ziel der Abschlussarbeit besteht daher darin, den Zusammenhang zwischen Familienformen und der Wahl der Bildungslaufbahn zu untersuchen. Die Datenbasis ist das Beziehungs- und Familienpanel (pairfam). Das Thema ist sowohl für Bachelor- als auch für Masterarbeiten geeignet.

 

Geschlechtsrollen im Wandel

Traditionale Geschlechtsrollenorientierungen, die das männliche Ernährermodell favorisieren, haben sich in den letzten Jahrzehnten abgeschwächt. In der Abschlussarbeit könnten zum einen mögliche Ursachen theoretisch herausgearbeitet werden, die für diese Entwicklung verantwortlich sind. Dazu zählen z.B. die verschiedenen Phasen der Frauenbewegung oder sozialstrukturelle Veränderungen wie die zunehmende Frauenerwerbstätigkeit. Mit Daten der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage in den Sozialwissenschaften (ALLBUS) kann zum anderen empirisch untersucht werden, wie sich Geschlechtsrollenorientierungen im Zeitraum 1990-2016 verändert haben. Für Bachelorarbeiten reichen hier einfache deskriptive Analysen aus; bei Masterarbeiten könnten komplexere Auswertungen bis hin zu einer Alters-Perioden-Kohorten-(APK)-Analyse durchgeführt werden.