Motorisiertes Prisma

 

Die wiederkehrende Ausrichtung von Rundprismen auf die Zielachse eines Tachymeters ist insbesondere dann mit Aufwand verbunden, wenn der zu bestimmende Messpunkt schlecht zugänglich ist. Um bei solchen Situationen einen zügigen Messablauf zu gewährleisten, wurde ein in zwei Achsen motorisierten Prismas entwickelt, welches über eine drahtlose Kommunikation von einem Android Smartphone zu steuern ist. Untersuchungen zeigen, dass die Zentrierunsicherheit des mit einem 3D-Drucker hergestellten Prismenträgers unterhalb von 0,05 mm in den Achsen liegt und die Kippachshöhe einem Standard-Prismenträger Leica Geosystems GPH1 entspricht. Um diese Genauigkeiten erreichen zu können, müssen beim 3D-Druck die relevanten Funktionsflächen subtraktiv nachbearbeitet und eine geeignete Lagerung der Achsen integriert werden. Als Prisma ist ein Leica Geosystems GPR1 verwendet. Die kompakte Bauweise stellt eine praxistaugliche Lösung eines solchen steuerbaren Prismas dar.

 

 

In ingenieurgeodätischen Netzen, speziell auf Baustellen, kommt es häufig vor, dass zu bestimmende Vermessungspunkte schlecht zugänglich sind, so dass beispielsweise Leitern, Hubsteiger oder Gerüste erforderlich werden. Sind aufgrund der Genauigkeitsanforderungen Rundprismen zu verwenden, müssen solche Punkte wiederkehrend auf die jeweiligen Tachymeterstandpunkte ausgerichtet werden, was dann mit entsprechendem Aufwand und Zeitbedarf verbunden ist.

 

Das zu steuernde Prisma ist in zwei Achsen motorisiert und hat die gleiche Aufbauhöhe wie die Standardprismen, damit beim lotrechten Aufbau die Reduktion von der Prismenmitte auf die Vermarkung in gleicher Weise erfolgt. Die Drehung des Prismas in beiden Achsen erfolgt via App über Schieberegler von einem handelsüblichen Android Smartphone aus. Die dazu notwendige drahtlose Kommunikation kann, je nach Anforderungen an die Reichweite, alternativ über Bluetooth oder WLAN erfolgen. Durch Zuweisung einer ID ist es möglich, zwischen mehreren Prismen zu wechseln.

 

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