Universität der Bundeswehr München
17 September 2018
Eine aktuelle Studie von Dominik Oehlschläger, Andreas Glas und Michael Eßig mit dem Titel"How Digital Twins Impact Responsiveness: A Dynamic Fit Approach to Information Processing for High-Involvement Product Demand Management" wurde im Schmalenbach Journal of Business Research veröffentlicht! Sie untersucht, wie Digital Twins Organisationen dabei unterstützen, ihre Reaktionsfähigkeit in den Dimensionen Volumen, Prozesse und Produkte zu verbessern. Anhand eines Fallstudienansatzes zeigt die Forschung, dass die Abstimmung der Digital-Twin-Komplexität auf die organisatorischen Informationsbedürfnisse einen Zyklus aus Anpassung und Optimierung schafft. Dies liefert wertvolle Einblicke für Unternehmen, die sich den Herausforderungen des Demand Managements für komplexe Produkte stellen. Der Artikel ist hier frei verfügbar https://link.springer.com/article/10.1007/s41471-024-00202-5
Am 16. Januar 2025 fand die Auftaktveranstaltung mit den Projektpartnern des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) statt. Gemeinsam mit dem Arbeitsgebiet Beschaffung wurde das Ziel formuliert, einen praxisnahen Katalog an Nachhaltigkeitskriterien für Vergaben zu entwickeln. Dieses Projektstudium bietet Studierenden die Möglichkeit, wissenschaftliches Know-how interdisziplinär anzuwenden, um innovative und nachhaltige Lösungen für konkrete Herausforderungen im Bereich der militärischen Beschaffung zu erarbeiten. Unterstützt wird das Vorhaben durch Impulsvorträge, intensiven Austausch mit den Projektpartnern sowie eine kontinuierliche Betreuung durch den Lehrstuhl. Der erarbeitete Kriterienkatalog soll Ende des Jahres vorgestellt und langfristig in die Beschaffungspraxis integriert werden.
Am 13. Januar 2025 fand der Tag der nachhaltigen Beschaffung im Fachbereich Bundeswehrverwaltung am Bildungszentrum der Bundeswehr Mannheim statt. Unter dem Thema „Implementierungsprobleme von Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung: Von der Regulierung zum Steuerungsansatz“ wurden aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze diskutiert. Besonders im Fokus stand die Intention-Action-Gap, die beschreibt, wie die Absicht zur Nachhaltigkeit oft nicht in konkretes Handeln umgesetzt wird. Prof. Dr. Michael Eßig betonte, dass öffentliche Beschaffung als Hebel für nachhaltige Transformation in Verwaltung und Wirtschaft dienen kann. Sie trägt nicht nur zur Erreichung nationaler und europäischer Klimaziele bei, sondern beeinflusst auch soziale und ökonomische Nachhaltigkeit. Zentrale Themen waren: Strategische Zielsetzungen für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung, die Realität der Umsetzung in Vergabeverfahren, sowie innovative Ansätze zur Überwindung bestehender Herausforderungen. Ein interdisziplinärer Ansatz, der Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft einbindet, wurde als einer der Schlüssel zur Schließung der Intention-Action-Gap identifiziert. Die Ergebnisse und diskutierten Lösungsansätze fließen direkt in die Entwicklung zukünftiger Strategien ein.
Dominik Oehlschläger, Doktorand im Arbeitsgebiet Beschaffung, nahm an der renommierten 58. Hawaii International Conference on System Sciences (HICSS) teil. Über fünf Tage hinweg bot die Konferenz ein einzigartiges Forum für den Austausch zu bahnbrechenden digitalen Innovationen, insbesondere in den Bereichen künstliche Intelligenz und digitale Zwillinge. Im Rahmen des Minitracks „Digital Supply Chain of the Future“ präsentierte Herr Oehlschläger die Forschungsergebnisse der Studie „Bytes and Bodies: Balancing Product Quality, System Efficiency, and Personal Privacy in a Digital Customer Twin-Based Demand Management Approach“ (Mitautoren Dr. PD Andreas Glas und Prof. Michael Eßig). Die Studie wird in Kürze über die HICSS-Website öffentlich zugänglich sein.
Im Rahmen der Software Defined Defence IT-Konferenz 2024 am 10. und 11. Dezember in Bonn hielten PD Dr. Andreas Glas und Maximilian Holzner Vorträge zum Thema Software Supply Chain Management. Mit der zunehmenden Bedeutung von Software in hybriden Produkten, ob in militärischen Missionssystemen oder zivilen Anwendungen wie Automobilen, wird die Steuerung der Softwarelieferkette immer wichtiger. Bis zu 90 % der Software in solchen Systemen stammen von externen Zulieferern, von großen Technologiekonzernen bis hin zu kleinen spezialisierten Anbietern oder Open-Source-Projekten. Diese komplexen Lieferketten erfordern ein strategisches Management, um Resilienz und Sicherheit zu gewährleisten. Beispiele wie das korrumpierte „XZ-Utils“-Subsystem oder ein globaler Ausfall von Microsoft-Produkten verdeutlichen die Relevanz. Am Wehrwirtschaftlichen Kompetenzzentrum DASM der Universität der Bundeswehr München wird genau daran geforscht – mit Fokus auf militärische Systeme und deren spezifische Anforderungen. Die Vorträge gaben einen kompakten Einblick in zentrale Forschungsergebnisse und die Bedeutung eines proaktiven Software Supply Chain Managements.
Im Rahmen der Smart Country Convention 2024 fand am 17. Oktober eine lebhafte Diskussionsrunde zum Thema „Bürokratieabbau mal drei – Impulse zur Bürokratieentlastung“ statt. Im Mittelpunkt standen innovative Ansätze zur Entlastung von Verwaltung und Wirtschaft, insbesondere durch eine strategische Weiterentwicklung der öffentlichen Beschaffung. Ein besonderer Fokus lag auf der Frage, wie die öffentliche Beschaffung – die 15 % des BIP und 35 % der Staatsausgaben umfasst – effizienter und nachhaltiger gestaltet werden kann. Dabei wurden von Herrn Prof. Eßig sowohl Potenziale als auch aktuelle Herausforderungen beleuchtet, um die Leistungsfähigkeit des Staates und die Transformation der Wirtschaft zu fördern. Die Diskutierenden betonten, dass es nicht nur auf neue Regelungen, sondern vor allem auf die bessere Anwendung bestehender Gesetze und Verfahren ankomme. Die Veranstaltung bot wertvolle Impulse für die Praxis und verdeutlichte die transformative Kraft der öffentlichen Beschaffung. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und Teilnehmenden für den inspirierenden Austausch und freuen uns auf eine Fortführung der Diskussion in zukünftigen Formaten.
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