Anti-Essenzialismus als sozialwissenschaftliches Paradigma

Vergleichende Analyse anti-essenzialistischer Theorieansätze

Der systematische Vergleich zwischen vier bedeutenden anti-essenzialistischen Theorierichtungen – Poststrukturalismus, Neo-Pragmatismus, Systemtheorie und neuere Netzwerktheorien – macht unterschiedliche Lösungsstrategien für das zentrale Bezugsproblem anti-essenzialistischen Denkens (nämlich die gesellschaftliche Tendenz zur falschen Festschreibung von Wirklichkeit als eindeutiger Wahrheit) transparent. Ein solcher Vergleich ermöglicht eine differenzierte Einschätzung bezüglich des Erkenntnispotentials jenes Denkens und eröffnet möglicherweise auch neue Wege, um mit gesellschaftlichen Geltungskrisen umzugehen.

Verantwortliche: Dr. Jenni Brichzin



Feministische Theorie als Avantgarde anti-essenzialistischer Theorie

Ideengeschichtliche Analyse des Aufstiegs anti-essenzialistischen Denkens in den Sozialwissenschaften

Verantwortlicher: M.A. Felix Kronau



Lachen und Streiten. Kommunikative Strategien gegen alternative Fakten am Beispiel der Satire

Diskursanalyse zum ‚postfaktischen Zeitalter

Alternative Fakten, Verschwörungstheorien, Querdenken – obwohl diese Positionen ernsthafte politische Probleme bereiten, fällt es in der öffentlichen Auseinandersetzung schwer, sie argumentativ ernst zu nehmen. Die politische Satire weist in diesem Kontext über ihr eigenes Genre hinaus, wenn sie versucht, gefühlte Wahrheiten und randständige Theorien zu entlarven. Anhand einschlägiger Beispiele werden verschiedene Formen der satirischen Intervention im Sinne einer Soziologie der Kritik herausgearbeitet. Eine Analyse der anschließenden medialen Diskurse erlaubt eine differenzierte Verortung der Rezeption zwischen dem Selbstanspruch irritierender Reflexion und dem gängigen Verdacht, die gesellschaftliche Spaltung zu fördern.

Verantwortlicher: M.A. Jakob Zey