Vor einigen Monaten hatte die Juniorprofessur für Unsicherheitsforschung und gesellschaftliche Ordnungsbildung von der Universität der Bundeswehr München Grund zum Feiern: Timothy Williams Vorschlag zum Förderaufruf der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zur Forschung zu Diskriminierung von Sinti*zze und Rom*nja wird gefördert! Das Projekt trägt den Namen „Diskriminierung und Resilienz. Erinnerung und Kontinuitäten unter Roma (DiREKt-Roma)“ und legt somit den Schwerpunkt auf einen längeren Zeitraum von Diskriminierungserfahrungen von Rom*nja und deren Umgang damit, sowohl auf individueller als auch auf der Community Ebene.

Das Projektvorhaben erhebt in Life History Interviews und in anschließenden thematischen Tiefeninterviews die Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen von Rom*nja sowie ihre Strategien der Resilienz und des Widerstands. Hierbei werden diverse Gruppen der Rom*nja mit und ohne Migrationserfahrung betrachtet, um komplexe Verflechtungen von Diskriminierungen sichtbar zu machen und Kontinuitäten über die Zeit (auch entlang von Migrationsgeschichten) nachzuzeichnen. Hierbei wird eine vergleichbare Perspektive gewählt, um Aussagen über Diskriminierung und Gewalt sowie über den individuellen und kollektiven Umgang damit zu entwickeln. Diese detaillierte Untersuchung der Verflechtungen und Kontinuitäten von Diskriminierung sowie Resilienz erlaubt nuancierte Aussagen mit Blick auf eine Stärkung der Resilienz innerhalb der Community sowie für Präventionsbemühungen. Um das Projekt und seine Ergebnisse in der Community zu verwurzeln, wurde es mit dem Landesrat der Roma NRW (und einigen seiner Mitgliedsorganisationen) konzipiert und wählt einen partizipativen Ansatz, bei der für die Datenerhebung und -auswertung Interviewer*innen aus der Rom*nja Community ausgebildet werden.

Seit ungefähr einem Monat wird daher an der Juniorprofessur an dem neuen Projekt gearbeitet. Der Auftakt verlief zügig: die Workshops zur Ausbildung von Interviewer*innen innerhalb der Roma Community in NRW sind bereit erfolgreich durchgeführt worden. Die ersten Interviews im Rahmen des Projekts haben sogar schon stattgefunden. Nach so einem Beginn können wir sagen: Wir freuen uns schon auf die weitere Zusammenarbeit mit den Interviewer*innen und dem Projektpartner den Landesrat der Roma NRW und sind schon sehr gespannt auf den nächsten Workshop, indem wir die lebensgeschichtlichen Interviews gemeinsam auswerten werden!

Weitere Informationen finden Sie hier

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