Beförderungsappell der Luftwaffe 2025

19 September 2025

Oberst Henkelmann schritt die Formation gemeinsam mit dem Vizepräsidenten der UniBw M, Prof. Karl-Heinz Renner und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, ab. Anschließend begrüßte er die Gäste aus Bundeswehr, Politik, und Kirche sowie die Familienangehörigen der zu Befördernden.

An die Soldatinnen und Soldaten gerichtet sagte er: „Sie werden die Zukunft unserer Streitkräfte gestalten. Eine Zukunft, die durch die sicherheitspolitischen Herausforderungen auch noch reichhaltiger Gestaltung bedarf. Und dabei werden Sie eine tragende Rolle spielen: Als Gestalter, aber auch als die Generation, die künftige Anpassungen mit Leben füllen muss. Sie stehen mit uns allen für die Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr und der Gesellschaft unseres Landes.“

„Nutzen Sie Ihre Zeit an der Universität und in der Bundeswehr.“

Vizepräsident Renner empfand es als einen „bewegenden Moment“ und als „starkes Symbol für die Solidarität und Verbundenheit mit unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern“ an der Seite von Frau Knobloch die Formation abzuschreiten. Er wandte sich an die zu Befördernden und würdigte die bewusste Entscheidung für den Dienst an unserem Land. „Vor uns stehen junge Menschen in Uniform – ein starkes Zeichen für eine bewusste Entscheidung: die Entscheidung, unserem Land zu dienen, Verantwortung zu übernehmen und für Freiheit, Sicherheit und Demokratie einzustehen“, sagte Prof. Renner.

Um den Herausforderungen von morgen zu begegnen, seien Flexibilität, Lernbereitschaft und Mut zur Innovation entscheidend. Er forderte die Soldatinnen und Soldaten auf, ihre Zeit an der Universität und in der Bundeswehr zu nutzen, um ihre eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und Fortschritt aktiv mitzugestalten.

„Die Freiheit gibt es nicht umsonst.“

In ihrer Festrede erzählte die 92-jährige Charlotte Knobloch, eine jüdische Überlebende des Holocausts, dass sie der Gründung der Bundeswehr am 12. November 1955 zunächst skeptisch gegenüberstand. Sie betonte jedoch, dass der Dienst seit dem Gründungstag wertvoll und edel gewesen sei. „Und er ist heute so notwendig wie seit einer Generation nicht mehr. Freiheit und Demokratie sind heute wieder bedroht. Nicht nur abstrakt. Nicht nur in Worten“, ergänzte sie.

Sie sprach den Soldatinnen und Soldaten ihre Hochachtung für die gewählte Berufslaufbahn aus: „Freiheit gibt es nicht umsonst. Wer sie erhalten möchte, muss bereit sein, etwas dafür einzusetzen. Oder aber sie ist nichts wert. Sie, verehrte Studierende, kennen den Wert dieser Freiheit. Sie haben sich bewusst und mit voller Absicht dafür entschieden, Verantwortung zu übernehmen. Sie sind bereit, persönliche Risiken einzugehen, und nehmen Unannehmlichkeiten in Kauf. Alles, um Ihr Land und seine Menschen zu schützen. Jeder in der Gemeinschaft ist wichtig, aber das, was Sie leisten, ist etwas Besonderes. Das hat besondere Anerkennung verdient.“