Studiengangbeschreibung

Allgemeines Studienziel des M.Sc.-Psychologie ist die Vermittlung von theoretischem, forschungsmethodischem und handlungsbezogenem Fachwissen, das die Studierenden befähigt, psychologische Modelle und Forschungsergebnisse kritisch zu bewerten und für konkrete Fragestellungen ethisch reflektiert und wissenschaftlich begründet anzuwenden. Handlungskompetenzen zur Analyse und Diagnose von psychischen Phänomenen und Problemstellungen werden eingeübt; die Studierenden lernen zudem, wie Erleben und Verhalten durch geeignete Interventionsmaßnahmen verändert und wie die durchgeführten Maßnahmen evaluiert werden können. Dabei vertieft und profiliert der Studiengang M.Sc.-Psychologie die im B.Sc.-Psychologie erworbenen theoretischen, forschungsmethodischen und praktischen Kompetenzen zur Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Veränderung von Erleben und Verhalten. Die Profilierung erfolgt durch eine Schwerpunktsetzung im Bereich der Klinischen Psychologie und Psychotherapie und fokussiert die für die Bundeswehr relevanten Themen Trauma, Stress- und Krisenbewältigung sowie Notfallpsychologie.
Der klinisch-psychotherapeutische Schwerpunkt soll vor dem Hintergrund des derzeit im Bundesgesundheitsministerium in Arbeit befindlichen Modells eines Direktstudiums Psychotherapie mit Approbation umgesetzt werden. Durch die klinisch-psychologische Profilbildung und die Umsetzung des Direktstudiums Psychotherapie soll den Studierenden eine entsprechende Approbation und eine vertiefende Ausbildung innerhalb einer psychotherapeutischen Fachrichtung nach dem derzeit in Revision befindlichen Psychotherapeutengesetz ermöglicht werden.

Studienvoraussetzungen

Die Teilnahme am Master-Studiengang Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie setzt den erfolgreichen Abschluss des Bachelor-Studiengangs Psychologie an der Universität der Bundeswehr München oder eines mindestens gleichwertigen Abschlusses voraus. Die Zulassungsvoraussetzungen richten sich nach der Allgemeinen Prüfungsordnung für die universitären Bachelor- und Master-Studiengänge der Universität der Bundeswehr München (ABaMaPO). Informationen hierzu finden Sie auch unter Studieren an der Universität der Bundeswehr München.

Studieren an der Universität

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Fähigkeiten und Neigungen

Neben den genannten Studienvoraussetzungen sollten Studierende über Basisfähigkeiten im Problemlösen sowie im analytischen und schlussfolgernden Denken verfügen und insbesondere die Bereitschaft zur Selbstreflexion des eigenen Erlebens und Verhaltens mitbringen. Ebenso wichtig sind Disziplin, Persistenz und die Bereitschaft, viel zu lernen. Darüber hinaus sollten basale soziale und emotionale Kompetenzen vorliegen, die im Studium noch weiter entwickelt werden.

Aufbau des Studiengangs

Die Konzeption des Studiengangs M.Sc.-Psychologie orientiert sich an den aktuellen, in 2015 veröffentlichten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs; hier: Kommission für Studium und Lehre). Der Studiengang gliedert sich in fünf Bereiche: (1) Das von der DGPs vorgesehene Kern-Curriculum in Forschungsmethoden und Psychologischer Diagnostik, (2) ein Grundlagenmodul, in dem die Verzahnung zwischen Grundlagen- und Anwendungsfächern verdeutlicht werden soll, (3) einer breiten theoretischen, forschungsmethodischen und handlungsbezogenen Ausbildung in Klinischer Psychologie und Psychotherapie, (4) einem forschungsbezogenen Projektmodul, in dem ebenfalls klinisch-psychotherapeutische Themen adressiert werden und (5) einem achtwöchigen berufsbezogenen Praktikum im Bereich der Klinischen Psychologie und Psychotherapie. Am Ende des Studiums steht die fünf Monate umfassende Masterarbeit.
Im Schwerpunktbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie werden die im B.Sc.-Psychologie erworbenen Wissensbestände in den Bereichen Störungslehre und Intervention sowie psychotherapeutische Basiskompetenzen. Vertieft und erweitert. In Übereinstimmung mit dem geplanten Forschungsschwerpunkt Trauma, Stress- und Krisenbewältigung werden entsprechende diagnostische, präventive, therapeutische und rehabilitative Kompetenzen zum Gegenstandsbereich posttraumatischer Belastungsstörung sowie weitere notfallpsychologische Maßnahmen besonders akzentuiert, die bundeswehrbezogen für eine Psychologie im Einsatz relevant sind. Zu den  praxisbezogenen Ausbildungselementen, die aktuell in der DGPs als maßgeblich und bewährt gelten und die insbesondere im Anwendungsmodul III „Praxis der Psychotherapie“ vermittelt werden, zählen Übungen zu unterschiedlichen Gesprächsführungstechniken, praktisches Einüben psychotherapeutischer Basisfertigkeiten, z.B. Übungen zum Aufbau einer therapeutischen Beziehung, zum Motivationsaufbau, zur Problembewältigung, Ressourcenaktivierung etc., Übungen zur psychopathologischen Befunderstellung, Teilnahme an Erstgesprächen, diagnostischen Sitzungen sowie Kennenlernen des praktischen Vorgehens bei therapeutischen Verfahren in der universitären Lehr- und Ausbildungsambulanz. Die Studierenden erwerben dabei umfassende Kenntnisse bzgl. der Ätiologie, Diagnostik und Klassifikation psychischer Störungen sowie praktische Kompetenzen zur Indikation und Durchführung psychotherapeutischer Behandlungen. Sowohl die theoretischen, als auch die praktischen klinischpsychotherapeutischen Kompetenzen werden in mindestens drei anerkannten psychotherapeutischen Verfahren vermittelt und beziehen sich sowohl auf Erwachsene, als auch auf Jugendliche und Kinder.

Berufsbilder

Der M.Sc. in Psychologie qualifiziert gemäß seiner Schwerpunktsetzung insbesondere für psychologische Tätigkeiten im weiten und innerhalb der psychologischen Berufsfelder größten Bereich, der Klinischen Psychologie und Psychotherapie. Außerhalb der Bundeswehr qualifiziert der M.Sc.-Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie für klinisch-psychologische Tätigkeiten in Kliniken, insbesondere in den Abteilungen für Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie sowie für klinisch-psychologische Tätigkeiten in Beratungsstellen in kommunaler, kirchlicher oder freier Trägerschaft. Der Studiengang schafft zudem Voraussetzungen für den Zugang zu
einer Zusatzausbildung zum/r Psychologischen Psychotherapeuten/in, die zur selbständigen Arbeit in einer psychotherapeutischen Praxis qualifiziert. Der Zugang zu dieser Zusatzausbildung wird über das in Revision befindliche Psychotherapeutengesetz geregelt. Entsprechend der Profilierung in den Bereichen Trauma- und Krisenbewältigung sowie Notfallpsychologie ist zudem der Einsatz in Kriseninterventionsteams (KITs) möglich, z. B. bei Großschadensereignissen.
Innerhalb der Bundeswehr eröffnen sich mit dem erreichten Qualifikationsprofil zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten, z.B. in den Bereichen Prävention, Stressbewältigung sowie Erhaltung und Steigerung der psychischen Fitness oder in der psychologischen Einsatzvorbereitung, -begleitung und -nachbereitung (Einsatznachbereitung z.B. im psychosozialen Netzwerk der Bundeswehr) sowie als Truppenpsychologe/in im psychologischen Dienst der Bundeswehr. Zudem sind klinisch-psychologische Tätigkeiten in den psychiatrischen Abteilungen der Bundeswehrkrankenhäuser sowie die Planung und Durchführung von psychologischen Forschungsprojekten in diversen Einrichtungen und Instituten der Bundeswehr möglich.

Trotz der Schwerpunktsetzung in Klinischer Psychologie und Psychotherapie sind die im M.Sc.-Studiengang erworbenen theoretischen, methodischen und praktischen Kompetenzen in den Bereichen Diagnostik, Beratung, Prävention, Intervention und Evaluation grundlegend und generisch; die erworbenen Kompetenzen qualifizieren somit auch für andere psychologische Tätigkeiten, die nicht der Klinischen Psychologie und Psychotherapie im engeren Sinne zugeordnet sind. Zu solchen weiteren Berufsfeldern gehören z.B. Prävention und Gesundheitsförderung (etwa Tätigkeiten im Bereich Public Health), Diagnostik, Beratung und Gutachtenerstellung (z.B. bei Fragen des Sorgerechts oder der Berufseignung). Durch die Fortführung des innovativen Anwendungsfachs der Konfliktpsychologie bestehen zudem berufliche Möglichkeiten im Bereich der Mediation und Konfliktlösung sowie in der Politik- und Organisationsberatung.

 

Studienverlaufsplan

Allgemeine Prüfungsordung für universitäre Bachelor- und Master-Studiengänge

APO/BM


Fachprüfungsordnungen Bachelor

FPO Bachelor

Fachprüfungsordnungen Master

FPO Master


Kontakt

Ute Lerch

Prüfungsamt
Geb. 101/0106
Tel: +49 89 6004-4680
Fax: +49 89 6004-3050
e-Mail: ute.lerch@unibw.de

Sonja Tausend

Prüfungsamt
Geb. 101/0106
Tel: +49 89 6004-3070
Fax: +49 89 6004-3050
e-Mail: sonja.tausend@unibw.de

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