Lehre
Der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Traumatherapie führt vor allem praxisorientierte Lehrveranstaltungen im Master-Studium durch. Dazu gehört neben Vorlesungen zum Thema „Psychotherapeutische Interventionen“ vor allem das Modul „Praxis der Psychotherapie I-IV“, in dem die Studierenden praktisch-klinische und psychotherapeutische Kompetenzen erwerben. Die Schwerpunkte in den einzelnen Seminaren sind:
Praxis der Psychotherapie I
- Erwerb therapeutischer Basiskompetenzen: Gesprächsführung; Empathische Beziehungsgestaltung; Aufbau von therapeutischen Arbeitsbeziehungen, auch Umgang mit schwierigen Therapiesituationen und Einführung in die Verhaltensanalyse; Motivationsaufbau
Praxis der Psychotherapie II
- Praktisches Üben von Interventionen aus verschiedenen Therapierichtungen:
- Kognitive Verhaltens-Therapie: ABC-Modell, Entkatastrophisieren, Disputation irrationaler Überzeugungen, „Change Talk“ (Motivational Interviewing)
- Expositionsverfahren bei Angst, Zwang und PTBS
- Gestalttherapie: Stuhlarbeit als erlebnisorientiertes Verfahren, Umgang mit Selbstanteilen
- Schematherapeutisches Arbeiten
- Emotionsregulation (z.B. Skillstraining)
- Interventionen zur Ressourcenaktivierung und Problemaktualisierung
Praxis der Psychotherapie III
- Diagnostik, Verhaltensanalyse und Anamnese, Begleitung von Psychotherapien in der Hochschul-Ambulanz. Teilnahme an Erstgesprächen und diagnostischen Sitzungen in der Hochschul-Ambulanz
- Parallel dazu Arbeit in supervidierten Kleingruppen zur Validierung der Beobachtungen und konkreten Erstellung von Diagnostiken / Antragstellung. Diskussion des Therapieverlaufs
Praxis der Psychotherapie IV
- Übernahme von Behandlungsabschnitten für ausgewählte Patienten der Hochschul-Ambulanz unter Supervision, insb. Psychoedukation, Entspannungsverfahren, begleitete Expositionen.
- Leitung therapeutischer Gruppen
Veranstaltungsübergreifend werden folgende Themen behandelt:
- ethische und rechtliche Rahmenbedingungen der Psychotherapie (z.B. Schweigepflicht und Offenbarungspflicht)
- Umgang mit schwierigen interaktionellen Situationen in der diagnostischen / therapeutischen Situation
- Erkennen und Modifikation des subjektiven Krankheitsmodells der Patienten
- Motivationsanalyse und -förderung
- Psychoedukation
- Erhebung eines psychopathologischen Befunds
Wir bieten auch klinisch-therapeutische Projektmodule an. Aktuell laufen folgende Gruppen:
- Emotion Efficacy Therapy – Erhebung der klinischen Kontrollgruppe
- Elektrophysiologische Indikatoren induzierter Dissoziation – Untersuchung der temporalen Theta-Aktivität sowie der Konnektivität
- IRRT bei schambesetzen, belastenden Ereignissen – Untersuchung von parasympathischen Prozessen