Beim Rollenspiel übernehmen die Teilnehmenden im Rahmen einer festgelegten Situation definierte Rollen und vertreten im Spiel die mit den Rollen verbundenen Interessen. Ein Rollenspiel ist vor allem dann angebracht, wenn das Ziel primär darin besteht, Kooperationsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Kommunikations- und Problemlösefähigkeiten zu fördern.
Vorgehen
Vorbereitung
- Ausgangsszenario entwerfen: Wer trifft sich wann, wo, warum, wozu, wie lange?
- Informationen zu jeder Rolle zusammenstellen, z.B. Charakterzüge, Fähigkeiten, soziale Funktion, biografischer Hintergrund, Alter, Geschlecht
- Rollenverteilung festlegen: durch Zufall, Wahl der Teilnehmenden oder Entscheidung des Spielleiters
- Erarbeiten der Rollen in Gruppenarbeit
Durchführung
- Festlegen, wie das Rollenspiel beendet werden soll: durch Ablauf der Zeit, Erreichen eines sinnvollen Endes des Spiels oder Entscheidung des Spielleiters
- Das Rollenspiel ohne Eingriff von Außen durchführen
- Ausstieg aus den simulierten Rollen in die Wirklichkeit moderieren
Auswertung
- Auswertung initiieren, je nach Zweck des Spiels durch freie Diskussion des Themas, Reflexion der Rollenwahrnehmung oder Entwicklung von Handlungsalternativen
Didaktische Funktionen
- Aufmerksamkeit für ein Thema wecken
- Unterschiedliche Perspektiven eines Problems sichtbar machen
- Übernahme von Rollen üben
- Gelerntes einüben bzw. wiederholen
- Emotionale Beteiligung anregen
Lernziele
- Unterschiedliche Perspektiven kennen
- Situations- und rollengemäß handeln können
- Sich in andere Sichtweisen einfühlen und einen Perspektivenwechsel vornehmen können
- Problemlöse- und Entscheidungsfähigkeit
- Handlungsalternativen entwickeln und bewerten können
- Kooperationsfähigkeit
- Gruppeninteressen vertreten können
- Differenziert argumentieren können
Teilnehmerzahl
- beliebig
Zeit
- Je nach Szenario des Rollenspiels
Material
- Gegebenenfalls Requisiten
Hochschuldidaktik. Die Methodensammlung. Beltz Verlag.