Auftraggeber:                   Wasserwirtschaftsamt Passau

Gebiet:                                Obernzell, Bayern

 

Projektbeschreibung:

Im Auftrag des Wasserwirtschaftsamtes Passau wurde der Eckerbach in seinem Oberlauf renaturiert und in seiner Abflusskapazität ausgebaut. Sein Lauf mündet im Ortsbereich der Gemeinde Obernzell in den Griesenbach ein. Kurz danach folgt ein Kiesfang, der das von beiden Bächen mitgeführte Geschiebe zurückhalten soll. An den Kiesfang schließt sich ein Einlaufbauwerk zu zwei Dükerrohren an, die das Wasser unterirdisch bis zu einem Auslaufbauwerk an der Donau weiterleiten. Am Kiesfang selbst traten wiederholt Ausuferungen auf, die zuletzt am 12.8.2002 auch Schäden in erheblichem Umfang in der Gemeinde Obernzell mit verursachten.

Der Übergang vom Freispiegelgerinne zur Druckrohrleitung, der nach dem Kiesfang auftrat, konnte insbesondere bei schießendem Abfluss und unter dem damit verbundenen Lufteintrag nicht mit vertretbarem Aufwand und mit der erforderlichen Zuverlässigkeit berechnet werden. Deshalb sollten speziell das Vereinigungsbauwerk Eckerbach-Griesenbach, der Kiesfang mit seinen Komponenten, sowie der Einlauf und die weitere Gestaltung der Druckrohrleitung in einem Modellversuch auf ihre jeweilige Leistungsfähigkeit hin untersucht werden. Die diesbezüglich maßgeblichen Lastfälle stellten das HQ100 und der nominelle Maximalabfluss am Bauwerk dar, die, soweit möglich, unter je zwei Wasserständen in der Donau simuliert und messtechnisch erfasst werden sollten. Anschließend sollten, falls erforderlich, konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der Abflussleistung und der Strömungssituation abgeleitet und erprobt werden.

Modell:

Das im geometrischen Maßstab von 1:14,433 umgesetzte Modell ergab eine Modellgröße von ca. 35m (Abbildung unten). Nach Überprüfung der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Ist- Zustandes wurde eine strömungsgünstige Verziehung des scharfkantig ausgeführten Einlaufs zum Dükerrohr, die Installation eines vertikalen Stauschildes unmittelbar vor und oberhalb dem Einlaufquerschnitt zu dessen zwangsweiser Belüftung, sowie eine Erhöhung der rechtsseitig vor dem Kiesfang angeordneten Zulaufberme vorgeschlagen und erprobt. Abschließend wurden die Folgen von Verklausungen der Rechen im physikalischen Modell simuliert und messtechnisch erfasst.

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Abb.: Zulaufprofile und Vereinigungsbauwerk von Eckerbach und Griesenbach im physischen Modell