Auftraggeber:                   Wasserwirtschaftsamt KemptenWasserwirtschaftsamt Kempten.jpg

Gebiet:                                Bayern

 

Projektbeschreibung:

Im Zuge der Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes der Iller erfolgte durch das Wasserwirtschaftsamt Kempten die Planung für einen großen Hochwasserrückhalteraum im Weidachbecken mit ca. 6 Mio m3 Retentionsvolumen, der gezielt gesteuert über ein Einlaufbauwerk geflutet wird, um die Hochwasserwelle unterstrom beeinflussbar zu reduzieren. Die Entnahme aus der Iller wurde in Form eines sechs-feldrigen Bauwerkes mit sechs Schützen zur Ausführung gebracht.

Modell Einlaufbauwerk:

In einem physikalischen Modellversuch konnte durch die Universität der Bundeswehr München die hydraulische Wirkung und Funktionsweise des Bauwerkes auf Basis der Kombinationen der geöffneten Schütztafeln getestet werden. Dazu wurde zunächst die Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Schützes bestimmt, um darauf aufbauend eine Öffnungsstrategie entsprechend der Leistungsfähigkeit zu erarbeiten. Für alle notwendigen Lastsituationen reichte es dann aus lediglich bestimmte Öffnungskombinationen zu untersuchen und die Ergebnisse in einen Plan für die Schützsteuerung umzusetzen. Neben den rein hydraulischen Situationen wurde auch die Durchgängigkeit von Geschiebe und Treibholz untersucht.

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Abb.: Ausleitungsbauwerk der Iller mit 6 Schütztafeln

Modell Rückleitungsbauwerk:

Die Entleerung des Retentionsbeckens nach dem Abfluss der Hochwasserwelle erfolgte über ein Rückleitungsbauwerk, dessen hydraulische Leistungsfähigkeit in einem weiteren Modellversuch quantifiziert werden sollte. Umgesetzt wurde dies durch die Erstellung eines Klaviertastenwehres mit rundem Kronenverlauf zur Erhöhung der Überfallbreite mit integriertem Schütz als Grundablass. Ziel dieser Untersuchung war es auch, verschiedene geometrische Details des Rückleitungsbauwerks strömungstechnisch zu optimieren.

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Abb.: Rückleitungsbauwerk im physikalischen Modell