Workshop „Klimaanpassung in Kempten“ – Die Zukunft in den Händen der Jugend
Am 22. November 2024 nahm die Forschungsgruppe „Alpine Fließgewässer und Naturgefahren“ der Universität der Bundeswehr München am Workshop „Klimaanpassung in Kempten“ teil. Die Veranstaltung fand im Hildegardis-Gymnasium statt und war Teil des AdaptNow-Projekts, das von der Interreg Alpine Space Initiative mitfinanziert wird.
Der Workshop brachte engagierte Experten, lokale Akteure und junge Menschen zusammen, um konkrete Maßnahmen und Strategien zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu diskutieren und vorzustellen. Besonders hervorzuheben waren die Projekte der sogenannten Klimabotschafter des Hildegardis-Gymnasiums: Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse, die nicht nur über Klimaschutz sprechen, sondern diesen aktiv in ihrem Alltag umsetzen.
Projekte, die beeindrucken
Die Klimabotschafter zeigten eindrucksvoll, wie lokale Initiativen große Wirkung entfalten können. Zu den vorgestellten Projekten gehörten unter anderem:
Klimadinner: Nachhaltigkeit durch selbst gekochte, vegetarische Gerichte, die Mitschülerinnen und Gäste begeisterten.
Müllsammelaktionen: Engagement für eine saubere und lebenswerte Umgebung.
Entbuschung von Moorlandschaften: Ein aktiver Beitrag zum Erhalt dieser wichtigen Ökosysteme.
Nachhaltige Brotzeitverpackungen: Initiativen zur Reduktion von Einwegplastik im Schulalltag.
Pfandflaschen statt Plastiktrinkpäckchen: Eine bewusste Entscheidung für Ressourcenschonung und Abfallvermeidung.
Diese Projekte zeigten eindrucksvoll, dass Klimaschutz vor Ort beginnt – im Klassenzimmer, auf dem Schulhof und in der Stadt. Die kreativen und zugleich pragmatischen Ansätze der Schülerinnen verdeutlichen, wie wirksam lokales Engagement sein kann.
Ein Tag der Zusammenarbeit und des Austauschs
Neben den Schülerprojekten war es für die Forschungsgruppe eine wertvolle Erfahrung, mit anderen Experten und Expertinnen vor Ort zusammenzuarbeiten, darunter Bernhard Simon, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Kempten, sowie Dr. Hans-Jörg Barth und Dr. Petra Hausmann vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu. Gemeinsam konnten die Experten und Expertinnen die Klimabotschafter und ihre Lehrkräfte unterstützen, Fragen beantworten und in der abschließenden Diskussionsrunde über notwendige Prioritäten zur Klimaanpassung in Kempten beraten.
Inspiration für die Zukunft
Die Kinder und Jugendlichen am Hildegardis-Gymnasium zeigen eindrucksvoll, wie Klimaschutz konkret umgesetzt werden kann: lokal, wirksam und mit großem Engagement. Ihre Projekte dienen nicht nur als Vorbild für ihre Mitschüler und Mitschülerinnen, sondern sind auch ein Aufruf an die Gesellschaft, Verantwortung zu übernehmen und mit pragmatischen Lösungen zu handeln. In einer Zeit, in der Klimakonferenzen oft von großen, aber teilweise unverbindlichen Worten geprägt sind, wirken die umgesetzten Mikroprojekte dieser Schülerinnen umso inspirierender. Solches Engagement zeigt, dass Veränderungen direkt vor unserer Haustür beginnen können. Ein herzlicher Dank geht an das Hildegardis-Gymnasium und die Klimabotschafter für ihren Einsatz.
Weiterführende Links: Website ADAPTNOW
Abb.: Demonstration des Naturgefahrenmodells im Hildegardis-Gymnasium
Bilder: Petra Hausmann