Politikwissenschaft und Völkerrecht praktisch erleben

Nahostkonflikt, Massaker von Srebrenica, Völkermord an den Armenien, Georgienkrieg, Flüchtlingskrise. Master-Studierende der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften beschäftigen sich mit diesen Ereignissen nicht nur im Hörsaal.

Im Modul „Internationales Recht und Politik in der Praxis“ ermöglichen die Professuren für Völker- und Europarecht (Khan) und Internationale Politik und Konfliktforschung (Stetter) den Studierenden im Rahmen von Lehr- und Forschungsreisen in Konflikt- bzw. Post-Konflikt-Kontexte eine intensive Auseinandersetzung mit der politischen und völkerrechtlichen Praxis jenseits der Fachliteratur.

Die TeilnehmerInnen setzen sich vor Ort mit konkreten Konfliktdynamiken auseinander, befragen Entscheidungsträger oder treten mit Betroffenen ins Gespräch. Neben Diskussionsrunden mit Vertretern von internationalen Organisationen, der Zivilgesellschaft oder lokale Medienvertretern spielt der Besuch von zentralen Orten des Konflikts beziehungsweise der kollektiven Erinnerung eine wichtige Rolle bei der Vermittlung praxisbezogenen Wissens. So begleiteten die Studienreisen-TeilnehmerInnen in der Vergangenheit eine Patrouillenfahrt der EU Monitoring Mission in Georgien, besuchten die für Muslime, Christen und Juden heiligen Stätten in Jerusalem, Yad Vashem, Srebrenica und die spanische Exklave Melilla.

Auf diese Weise erhalten die Studierenden einen vertieften Einblick in die politischen Ursachen und völkerrechtlichen Rahmenbedingungen von internationalen oder innerstaatlichen Konflikten.