Zunehmend mehr Entwicklungskontexte sind von steigender Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (engl. VUCA) geprägt. Grund dafür sind u.a. globalisierte Märkte sowie immer kürzer werdende Technologie- und Produktlebenszyklen. Infolgedessen existieren teils vorhersehbare, teils unvorhersehbare Veränderungen mit entsprechenden Chancen und Risiken im Entwicklungskontext.

Um dieser Dynamik zu begegnen, setzen immer mehr Unternehmen auf die agile Produktentwicklung. Durch Transparenz, Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit befähigen der dazugehörige Mindset sowie die Methoden und Praktiken das agile Projektteam, Veränderungen situationsadäquat zu bewältigen und idealerweise als eigenen Vorteil zu nutzen. Dazu geht die agile Entwicklung hochfrequent-iterativ und inkrementell vor. Nach Scrum als einer der bekanntesten agilen Methoden soll das Projektteam in Iterationen von 2 bis 4 Wochen (physische) Prototypen umgesetzten. Regelmäßiges Kundenfeedback, das Realisieren von Kundenwert und technische Exzellenz sind zentrale Bestandteile agiler Entwicklung, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens unter VUCA Bedingungen sicherzustellen.

Während der agile Ansatz aus der Softwareindustrie stammt und sich dort bereits als einer der Standardvorgehen etabliert hat, steht die agile Entwicklung physischer Produkte (z.B. mechatronische oder cyberphysische Systeme) noch am Anfang. Herausforderend sind vor allem die Einschränkungen der Körperlichkeit, die sich beispielsweise in der zeit- und kostenaufwändigen Prototypenherstellung äußern.