Verhältnis zwischen Gesamtlänge, Längsneigung und Abstand der Zwischenpodeste von barrierefrei nutzbaren Wegen

Ausgangssituation

Die zentrale Baunorm zur Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehrs- und Freiraum DIN 18040-3 schreibt für Wege eine maximale Längsneigung von 3 % vor. Längsneigungen von über 3 % bis 6 % sind möglich, wenn in Abständen von höchstens 10,00 m Zwischenpodeste mit maximal 3 % Längsneigung angeordnet werden. Daneben ermöglicht die DIN 18040-3 im Rahmen einer Anmerkung auch Neigungen bis 12 %, „soweit bei sehr kurzen Neigungsstrecken von bis zu 1,00 m Länge aufgrund der örtlichen Rahmenbedingungen (z. B. aus topographischen Gründen) größere Neigungen notwendig sind, um im Übrigen normgemäße Neigungsverhältnisse zu erreichen […]." (DIN 18040-3, S.9).

Durch diese starren Vorgaben ergibt sich aber bei Wegen, deren Längsneigung über 3 % und unter 6 % liegt, die Problematik, dass bereits bei einer geringen Überschreitung der 3 % Längsneigung spätestens alle 10,00 m Zwischenpodeste anzuordnen sind. Eine weitere Abstufung im genannten Bemessungsbereich findet nicht statt.

 

Ziel des Forschungsvorhabens

Das Ziel des Forschungsvorhabens ist einerseits, einen wissenschaftlich abgesicherten Umgang mit Längsneigungen zwischen 3 % und 6 % in Bezug zum Abstand der Zwischenpodeste zu finden und entsprechend abgestufte Vorschläge in die Normungsarbeit einzubringen. Andererseits sollen Möglichkeiten und Grenzen von Längsneigungen ab 6 % in Bezug zur Gesamtlänge von Neigungsstrecken untersucht und entwickelt werden.

Insgesamt sollen Erkenntnisse hinsichtlich der Erhöhung der normativen Flexibilität im Umgang mit Längsneigungen bei der Gestaltung von Gehflächen unter Beachtung der Ansprüche mobilitätseingeschränkter Nutzender hinsichtlich der Sicherheit und Nutzbarkeit dieser Anlagen erarbeitet werden.

 

Vorgehen

Im Einzelnen sind folgende Arbeitsschritte vorgesehen:

  1. Grundlagenermittlung: Stand von Technik und Wissenschaft, Fokusgruppen mit Betroffenen, erster Expertenworkshop
  2. Untersuchungen auf real existierenden Strecken (Befragungen und Beobachtungen) 
  3. Systematische Labormusterversuche zur Untersuchung unterschiedlicher Längsneigungen und Längen auf einem flexiblen Rampensystem
  4. Zweiter Expertenworkshop, Ableitung von Empfehlungen für die Regelwerksarbeit

 

Projektpartner

  • Universität der Bundeswehr München, Professur für Verkehrsinfrastruktur und Verkehrstechnik 
  • Universität der Bundeswehr München, Professur für Verkehrspsychologie

 

Projektlaufzeit

01.07.2024 bis 30.11.2025

 

Auftraggeber

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