Life Cycle Costing of Military Commodity (LCCM)

Im öffentlichen Bereich werden bei größeren Beschaffungsprojekten immer datailliertere Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen gefordert. Das ergibt sich unter anderem aus der "Arbeitsanleitung zur Einführung der Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen" des Bundesministeriums der Finanzen.

Nachdem seit einigen Jahren in zahlreichen Staaten zur Wirtschaftlichkeitsuntersuchung größerer Beschaffungsprojekte im Rüstungsbereich eine Betrachtung des gesamten Lebenszyklus vorgeschrieben ist, gewinnen derartige Überlegungen auch in Deutschland an Bedeutung.

Jede Investition in Rüstungsgütern ist finanzwirksam verbunden mit späteren Nutzungskosten und die Beschaffungsentscheidung kann deshalb nicht ausschließlich auf Basis der Anschaffungskosten erfolgen.  Es muss ihr vielmehr eine umfassende Analyse der gesamten Kosten in Form einer LCC Berechnung vorausgehen. Sie beinhaltet die Entwicklung-, Herstellungs-, Nutzungs-, und Entsorgungskosten eines Produkts von der Wiege bis zur Bahre (from cradle to grave).

Ziel des Projektes

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines LCC Tools mit dem Life Cycle Costing Berechnungen und Analysen von Rüstungsgütern seitens der Auftraggeber und Hersteller durchgeführt werden können.

Projektinhalt

Das LCC Modell besteht aus einem Input-Modul, einem Rechen-Modul und einem Output-Modul, die jeweils getrennt voneinander, aber mit aufeinander aufbauenden Ergebnissen, einsetzbar sind. Der jeweilige Output der Module wird zwischen den einzelnen Prozessschritten in Datenbanken abgelegt und steht zur weiteren Bearbeitung  zur Verfügung. Es ist möglich unterschiedliche Sets an  Inputdaten zu verwenden, um Risiken in Form einer Sensitivitätsanalyse oder einer 3-Punkt-Schätzungen zu berücksichtigen. Ferner können die Ergebnisse mit den Laufparametern zu korreliert werden, um Kostentreiber zu identifizieren.

 

 

Idee

Das LCC Tool kann als Kommunikationsmittel zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber dienen, um effiziente und nachvollziehbare Verhandlungen, auf Basis objektiver Fakten, zu führen. Es wird deshab ein großer Wert auf die Transparenz der  Berechnung gelegt und jeder Input, jede Berechnung, jede Formel und jeder Output offen gelegt und archiviert.

Die Dateingabe ist benutzerfreundlich und leicht zugänglich, wobei sie eine große Flexibilität bei den Arten der zu betrachtenden Rüstungsgüter bietet. Durch die Modulstruktur können unterschiedliche Waffensysteme mit ihrer jeweiligen technischen und organisatorischen Daten anhand der Cost Breakdown Structure für die Berechnung zusammengestellt werden.

Die Modulstruktur findet sich auch im Rechen- und Output-Modul wieder. Sie ermöglichen es, dass das Modell mit überschaubarem Aufwand kontinuierlich zu verbessern und zu aktualisiern, um es im Hinblick auf die Neuausrichtung der Bundeswehr gewinnbringend einsetzen zu können.

 

Projektlaufzeit

Mai 2013 bis Dezember 2015

 

Projektteam

Leitung: Prof. Dr. Manfred Sargl

Mitarbeiter: Max Mangold