Individualisierte IT-Dienstleistungen in dynamischen Märkten
Sonderforschungsbereich 901: On-The-Fly Computing
Teilprojekt B1: Parametrisierte Servicespezifikationen
(2015 – 2023)
In diesem Teilprojekt werden verschiedene Arten von Anforderungsspezifikationen behandelt,die eine erfolgreiche Suche, Zusammenstellung und Analyse von Services ermöglichen. Im Sinneagiler, partizipativer Softwareentwicklung werden Endanwender künftig mehr in den interaktivenKompositionsprozess von on-the-fly zu erstellenden Software-Services miteinbezogen.Dieser Dialog soll von einem domänenspezifischen Chatbot geführt werden, der einerseits der gezieltenNachfrage und andererseits der Auflösung von Unklarheiten dient. Darüber hinaus mussder Kompositionsprozess für Endanwender transparenter gemacht werden, sodass für eine fertigeServicekomposition klargestellt wird, welche anfänglichen Anforderungen bei der Erstellungberücksichtigt wurden und auf welche verzichtet werden musste. Deshalb gliedert sich diesesTeilprojekt in folgende drei Arbeitsbereiche, die grundlegende Fragestellungen, wie bspw. diekontextsensitive Dialogsteuerung, im textbasierten Dialog mit dem Endanwender adressieren.
Projektbeschreibung
Während in den ersten beiden Förderphasen der formale und natürlichsprachliche Anforderungsspezifikationsprozessunidirektional (d. h. nur aus Sicht des Spezifizierenden) untersucht wurde (siehe Grafik unten),setzt dieses Teilprojekt in der dritten Förderphase auf wechselseitige Kommunikation. Ziel istes, im personalisierten Dialog einerseits kooperativ Unklarheiten bei der Spezifikation aufzulösenund anderseits das Wissen über eine Servicekonfiguration dem Kunden natürlichsprachlichzu vermitteln, um den Rahmen des Machbaren frühzeitig zu verdeutlichen. Somit handelt es sichnun um einen informierten Endanwender, der durch gezielte Nachfragen und Rückfragen Informationendazu bekommt, welche Anforderungen umsetzbar sind und selbst entscheidbar sind,ob eine gegebene Servicekonfiguration für ihn akzeptabel ist oder ob er seine ursprünglichenAnforderungen in Abhängigkeit zum Aufgaben-Template modifizieren muss.In der dritten Förderphase rücken wir den Endanwender noch weiter ins Zentrum der Überlegungen.
Hierzu schaffen wir im Arbeitsbereich Anwenderzentrierte Dialogplanung und -gestaltungnicht nur das dafür nötige Framework, sondern untersuchen die Frage, wie hochgradig individuelleGesprächsverläufe mit dem Endanwender zielführend gesteuert werden können, ohne vorabRegeln zu definieren, und damit eine flexible Dialogstruktur in einer multimodalen Umgebungbenutzerfreundlich zu ermöglichen. Deshalb sollen Active Learning und vergleichbare Technikenerforscht werden, um über Nutzer-Feedback zu lernen, welche möglichen Schritte (z. B. Rückfragen,Beispiele als Erklärung, Vorschläge) generell in Frage kommen und wie sich diese auchumsetzen lassen.
Im Arbeitsbereich Automatisiertes Ergänzen von Aufgaben-Templates wird das Wissen aus demmaschinenlesbaren Konfigurationsprozess in Templates erfasst, dann natürlichsprachlich interpretiertund fließt anschließend in die Dialogplanung ein. Ziel ist es, dem Anwender konkreteFragen stellen zu können, die Instanziierungswerte der Aufgaben-Templates genauer bzw. vollständigermachen. Hierfür müssen Verfahren entwickelt werden, die Konfigurationsparameter infür Menschen verständliche Aussagen übersetzen, um letztendlich gezielte Nachfragen stellenzu können.
Durch den Arbeitsbereich Transparenz von Servicekonfigurationen machen wir die durchgeführtenKonfigurationsvorgänge für den Endanwender nachvollziehbarer. Auf diese Weise sollenEndanwender nicht erst durch Ausprobieren herausfinden, ob ihre Erwartungen an die Servicekonfigurationenerfüllt wurden, sondern frühzeitig ein Verständnis für die Umsetzbarkeit von Anforderungenerlangen. Hierfür erforschen wir, wie sich nutzertypische Formulierungen anhandder Anforderungsbeschreibungen aus der zweiten Förderphase für das Training eines lernendenNLG-Ansatzes eignen und welche Techniken zur Textgenerierung im Fragen-Antwort-Dialogmit dem Nutzer eingesetzt werden können, die auch die nötige Flexibilität mit sich bringen.
Förderphasen

Übersicht der einzelnen Förderphasen innerhalb desTeilprojekts(Grafik: Eigene Darstellung)


