Angewandte Forschung für Verteidigung und Sicherheit in Deutschland

26 März 2024

Im Rahmen der Fachkonferenz der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik e. V. (DWT) stellte Mario Silaci aus dem Team von Prof. Dr. Wolfgang Hommel in der vergangenen Woche das von dtec.bw geförderte Projekt „ROLORAN“ vor.

Bei der Veranstaltung in Bonn ging es vom 19. bis 21. März in rund 160 Fach- sowie mehreren Keynote-Vorträgen um die Zusammenführung von Dienststellen, Bedarfsträgern und forschenden Instituten sowie den Austausch über technische Lösungen im zivil- und militärischen Kontext. Ministerialdirigent Alexander Schott eröffnete die Veranstaltung mit einem Appell, die Erfolge der zivilen Forschung auch in die Truppe zu bringen. Er betonte in diesem Zusammenhang insbesondere die aktuell angestrebte „schnelle Kriegstauglichkeit“ der Bundeswehr. Unter diesen Leitsätzen wurde das Thema drei Tage lang in Posterpräsentationen, Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen und bilateralen Gesprächen diskutiert.

Neben weiteren Vorträgen aus dtec.bw-finanzierten Projekten, stellte sich auch das CODE-Projekt „ROLORAN“ mit einem Beitrag zum Thema „LoRaWAN in kritischen Szenarien“ vor. Mario Silaci präsentierte die „Long Range Wide Area Network“-Technologie – kurz LoRaWAN – und thematisierte dabei Vorteile dieser Technologie. Auch stellte er die aktuellen Kooperationsprojekte vor, die der Tauglichkeitsevaluation der LoRaWAN-Technologie in realitätsnahen Anwendungen dienen. Neben den derzeit in Realisierung befindlichen Systemen im Bereich Sturzflutfrühwarnung im Landkreis Bad Kissingen (Ergänzung der Pegelmessungen des Hochwassernachrichtendienstes, Auswertung und Alarmierung zur früheren Erkennung einer Sturzflut) und Krisenkommunikation in der Gemeinde Neuhaus, Kärnten, Österreich (Autarkes, alternatives Kommunikationsmedium in Krisenszenarien wie Blackouts) wurden auch militärische Nutzungsmöglichkeiten dargestellt: So beispielsweise die Übertragung von Vitalparametern im Gefecht, die Nutzung zur großflächigen Überwachung umkämpfter, schwer zugänglicher Gebiete oder die Datenexfiltration und Fernauslösung von Wirkmitteln.

Neben der praktischen Anwendbarkeit der LoRaWAN-Technologie setzt sich das dtec.bw-geförderte Projekt „ROLORAN“ am Forschungsinstitut CODE auch mit den technischen Aspekten (Reichweiten, Störanfälligkeit, Ortbarkeit), der Softwaresicherheit sowie dem Prototypenbau (Mesh-Netzwerke, Messgeräte) auseinander. Eine Intensivierung der Härtung der LoRaWAN-Technologie ist im Zuge der Projektverlängerung bis ins Jahr 2026 angestrebt.

Mehr Informationen zum Projekt „ROLORAN“: https://www.unibw.de/software-security/forschung/roloran


ROLORAN ist ein Projekt des dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr. dtec.bw ist ein von beiden Universitäten der Bundeswehr gemeinsam getragenes wissenschaftliches Zentrum und Bestandteil des Konjunkturprogramms der Bundesregierung zur Überwindung der COVID-19-Krise. Mit der Aufnahme in den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) wird dtec.bw von der Europäischen Union – NextGenerationEU finanziert.


Foto: DWT/SGW