Kurzzeitanlassen

Schon lange ist bekannt, dass bei diffussionsgesteuerten Wärmebehandlungsvorgängen Zeit und Temperatur gegeneinander austauschbar sind. Schon 1947 veröffentlichten Hollomon und Jaffe ihre grundlegenden Arbeiten hierzu. So kann beim Anlassen eines gehärteten Stahls die Anlassdauer gesenkt werden, wenn gleichzeitig die Anlasstemperatur erhöht wird. Ist der Holloman-Jaffe-Parameter, der aus Anlassdauer und -temperatur berechnet wird, gleich, wird auch die gleiche Härte nach dem Anlassen erreicht.

Verkürzt man die Anlassdauer immer weiter, so wirkt sich der Teil der Anlassvorgänge, die schon während des Aufheizens der Probe stattfinden immer mehr aus. Der Holoman-Jaffe-Parameter darf daher nicht mehr in der üblichen vereinfachten Form unter Annahme konstanter Temperatur berechnet werden, sondern muss in seiner integralen Form den Temperaturverlauf berücksichtigen.

In diesem Projekt untersuchen wir am Beispiel des 42CrMo4, ob die mechanischen Eigenschaften (Streckgrenze, Zugfestigkeit, Kerbschlagarbeit und Dauerschwingfestigkeit) von sehr kurz angelassenen Proben unterschiedlich sind zu den Eigenschaften von Proben, die nach 2 Stunden Anlassen die gleiche Härte aufweisen.

 

 

 

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Auftragsforschung

Die Professur für Werkstofftechnik steht ein gut ausgestattetes Labor zur Verfügung, die Mitarbeiter verfügen über eine große Erfahrung in Fragen der Werkstoffkunde und -prüfung. Gerne stellen wir Ihnen diese Kompetenz zur Verfügung, um gemeinsam mit Ihnen aktuelle Fragestellungen in Ihrem Unternehmen zu bearbeiten.

Dies können kleinste Projekte wie das systematische Ermitteln von Produkteigenschaften bis hin zu länger angelegten Entwicklungsprojekten sein. Durch die enge Zusammenarbeit mit Kollegen an der Universität können wir auch fachübergreifende Themenstellungen zielführend bearbeiten. Natürlich ist in allen Fällen eine vertrauliche Behandlung selbstverständlich.

Die von uns bearbeiteten Themengebiete umfassen:

  • Festigkeitsuntersuchungen und -optimierungen unter statischen Beanspruchungen
  • Lebensdaueranalysen und -verbesserungen schwingender Beanspruchung
  • Gefügeuntersuchung, Bruchflächenuntersuchungen und chemische Analyse
  • Eigenschaftsoptimierung durch Wärmebehandlung

Schadensanalyse

Das Versagen eines technischen Bauteils kann extreme Folgen haben. Personenschäden oder Ausfallzeiten von teuren Anlagen sind hier besonders gefürchtet. Aber auch wenn man bei einem Schaden "mit einem blauen Auge" davongekommen ist, ist die Ursachenforschung immer oberste Pflicht.

Dabei geht es nicht nur darum die Haftungsfrage zu klären. Genaue Kenntnisse über die Schadensursache helfen auch, Schäden in Zukunft zu vermeiden.

In vielen Fällen genügen wenige gezielte Untersuchungen, um die Ursache eines Schadens näher einzugrenzen. Je nach Art der potentiellen Gefährdung wird man dann entscheiden, ob und welche weiteren Untersuchungen durchgeführt werden, um diese erste Hypothese weiter zu untermauern.

Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Schadenskunde können wir auch Ihnen weiterhelfen. Wir bieten Ihnen die systematische Untersuchung von Schadensfällen in unseren Laboren an. Bitte rufen Sie uns an oder senden Sie uns eine Mail.

 

 

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