15th ACEX 2022 in Florenz

Bei der ACEX Konferenz von 03. bis 07. Juli 2022 in Florenz stellten Prof. Ralf Späth und Doktoranden des Instituts für Konstruktions- und Produktionstechnik ihre neuesten Forschungsergebnisse vor.

Unter dem Vortragstitel "FATIGUE ASSESSMENT OF WELDED JOINTS USING 3D-SCANNED GEOMETRY AND FEM-MODELLING" präsentierte Prof. Späth die Herausforderungen bei der Ermüdungsbewertung von geschweißten Verbindungen. Durch die Anwendung von 3D-gescannter Geometrie in der FEM-Modellierung von Schweißproben wird erstmals die Realgeometrie zur Berechnung der lokalen Spannung am Nahtübergang herangezogen. Dies ermöglicht eine präzisere Berechnung des Anrissortes und der rechnerischen Lebensdauer bei geschweißten Verbindungen.

Im Rahmen seines Vortrags "JOINING TECHNOLOGY OF ADDITIVELY MANUFACTURED COMPONENTS: ADHESIVE APPLICATION THROUGH INNER CHANNELS" präsentierte Michael Ascher eine neuartige Klebstoffapplikationstechnik, bei welcher Klebstoff in den Einlass eines additiv gefertigten Bauteils injiziert, über innenliegende Kanäle im Bauteil verteilt und schließlich über eine Vielzahl von Auslässen bedarfsgerecht der angrenzenden Klebfuge zugeführt wird. Am Beispiel einer exemplarischen Muffenverklebung zwischen einem additiv gefertigten Aluminiumbauteil und einem Aluminiumrundstab wurde die Auslegung eines geeigneten Kanalsystems basierend auf analytischen, sowie numerischen Methoden (CFD) beleuchtet und eine Steigerung der Verbindungsfestigkeit nachgewiesen.

 

In seinem Vortrag mit dem Titel "FRACTURE MECHANISMS OF SELECTIVE LASER SINTERED PARTS MANUFACTURED IN Z DIRECTION" erläuterte Julius Cronau neue Erkenntnisse bezüglich der Bruchmechanismen von selektiv lasergesinterten Bauteilen, die in der Z-Richtung gefertigt wurden. Die präsentierte Analyse gewährt tiefgehende Einblicke in Bezug auf Bruch- und Oberflächen der Proben, die nicht nur das Verständnis der Bruchmechanik verbessern, sondern auch zu gezielten Verbesserungen der konstruktiven Auslegung von Bauteilen genutzt werden können.

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Foto_Brenner_Vortrag.jpg  Im Vortrag "RECOATER CRASHES DURING METAL LASER POWDER BED FUSION: SIMULATIVE PREDICTION OF INTERFERENCE AND EXPERIMENTAL EVALUATION OF RESULTING PART QUALITY" berichtete Stefan Brenner über häufig auftretende Fehler beim Laserstrahlschmelzen. Bauteile, die sich während des Fertigungsprozesses stark verformen, können den Beschichter schädigen und zu Unregelmäßigkeiten im Pulverbett führen. Diese Effekte wurden durch FE-Simulation vorhergesagt, während die Auswirkungen auf die Qualität der hergestellten Bauteile experimentell ermittelt wurden. Die beeinträchtigten Proben behielten größtenteils ihre mechanischen Kennwerte im elastischen Bereich bei, was eine potenzielle Reduktion der Ausschussrate für Anwender bedeutet.   

Die zahlreichen Fachvorträge waren in vier parallele Sessions aufgeteilt. Auch fand eine Poster Session statt, die von einer Jazz Band begleitet wurde. Zum weiteren, umfangreichen Rahmenprogramm zählten zudem der Konferenzauftakt mit Auftritt eines Tenors, ein Konferenz Dinner und eine Stadtführung durch das sommerliche Florenz.

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